Nach dem Enthüllungsbuch von Bob Woodward über die angeblich katastrophalen Zustände im Weissen Haus setzt nun ein Artikel in der "New York Times" Donald Trump weiter zu. Ein ungenannter Insider schildert darin den "Widerstand" gegen den Präsidenten - und dass das Kabinett Trump habe absetzen wollen.
Die Lage für US-Präsident
Am Donnerstag legte nun die "New York Times" mit den Einblicken eines ungenannten hohen Mitarbeiters der Trump-Regierung nach. Demnach gibt es innerhalb des Weissen Hauses einen "Widerstand" der aktiv die Politik des Präsidenten torpediere, bis dieser das Amt verlasse.
"Das Dilemma - das er (Trump, Anm.d.Red.) nicht vollständig versteht - besteht darin, dass viele der leitenden Beamten in seiner eigenen Verwaltung fleissig von innen heraus arbeiten, um Teile seiner Agenda [...] zu vereiteln. Ich muss es wissen, denn ich bin einer von ihnen", so der anonyme Mitarbeiter laut der "New York Times".
Kabinett wollte Trump absetzen
Zwar wolle man, dass die Regierung Erfolg habe, doch man sei der festen Überzeugung, dass "die erste Pflicht dem Land gilt und der Präsident in einer Art und Weise handelt, die dessen Wohl abträglich ist."
Deswegen wolle man alles tun, um die demokratischen Institutionen zu erhalten und Trumps "fehlgeleitete Impulse zu vereiteln". Diese liessen sich vor allem auf die Amoralität des Präsidenten zurückführen und seien generell "anti-handelspolitisch und antidemokratisch".
Das Kabinett diskutierte angeblich sogar eine Amtsunfähigeit Trumps und seine Entfernung aus dem Amt: "Angesichts der Instabilität, [...], gab es im Kabinett früh Überlegungen, den 25. Verfassungszusatz anzuwenden." Man sei von diesem Schritt allerdings abgekommen, da man keine Verfassungskrise habe heraufbeschwören wollen.
Stattdessen tue man derzeit alles, um die Administration in die richtige Richtung zu lenken, bis sie "auf die eine oder andere Weise" ende.
Trumps Reaktion lässt nicht lange auf sich warten
Die Reaktion von Donald Trump auf den Artikel lässt nicht lange auf sich warten. Der US-Präsident forderte die "Auslieferung" des Autors: "Wenn die feige anonyme Person wirklich existiert, muss die 'Times' ihn oder sie zum Zweck der nationalen Sicherheit sofort an die Regierung ausliefern!", schreibt der Präsident auf Twitter.
In einem weiteren Tweet schob er in Anspielung auf einen seiner Wahlkampfslogans nach: "Ich lege den Sumpf trocken und der Sumpf versucht zurückzuschlagen. Keine Sorge, wir werden gewinnen!"
(mgb/dpa/afp)
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