Nach dem Eklat beim G7-Gipfel in Kanada hat US-Präsident Donald Trump nun in Sachen Verteidigungsausgaben nachgelegt. Er griff Deutschland erneut offen wegen laut seiner Ansicht zu geringen Zahlungen scharf an.
US-Präsident
"Deutschland zahlt ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes (langsam) in Richtung Nato, während wir vier Prozent von einer weit grösseren Wirtschaftsleitung zahlen", schrieb Trump von Singapur aus auf Twitter. "Glaubt irgendjemand, dass das Sinn macht?", fragte Trump.
Die USA trügen einen Grossteil der Nato-Kosten zum Schutz von Ländern, die im Gegenzug auf Kosten der Vereinigten Staaten Handel trieben. "Sie zahlen nur einen Bruchteil der Kosten und lachen uns aus", schrieb Trump.
"Wir beschützen Europa zu grossen finanziellen Kosten, und dann werden wir beim Handel auf unfaire Weise geschröpft", fuhr Trump fort. "Veränderung kommt!".
Trump sorgt auf G7-Gipfel für Eklat
Trump war vor seinem Aufbruch nach Singapur, wo er sich zu einem historischen Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen wird, vorzeitig vom G7-Gipfel in Kanada abgereist.
Seine Zustimmung zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung hatte er aus Ärger über Äusserungen von Kanadas Premierminister Justin Trudeau zurückgezogen und damit einen Eklat verursacht sowie das gesamte G7-Format in eine Krise gestürzt.
Merkel droht Trump: "Lassen uns nicht über den Tisch ziehen"
Indes hat Kanzlerin
"Wir lassen uns nicht ein ums andere Mal da irgendwie über den Tisch ziehen. Sondern wir handeln dann auch", sagte Merkel am Sonntagabend in der ARD-Talksendung "
Für den Fall, dass Trump wie geplant weitere Strafzölle auf deutsche Autos verhängen sollte, kündigte die Kanzlerin scharfe und wenn möglich europäische Gegenmassnahmen an.
Merkel: Darf sich nicht mehr "etwas leichtfertig" auf USA verlassen
Weiter Merkel sagte zu den Alleingängen Trumps, man müsse sich in der Politik entscheiden: "Nichtstun kann ein Risiko sein. Dass man als vollkommen erpressbar gilt."
Die Entscheidung Trumps habe sie in der Haltung bestärkt, sich noch mehr für eine einheitliche, starke Europäische Union einzusetzen, sagte Merkel. Auf die USA dürften sich Deutschland und Europa nicht mehr "etwas leichtfertig" verlassen.
Ein Ende der Partnerschaft mit den USA sah Merkel trotz der protektionistischen Politik Trumps nicht. Es gebe gute Gründe, weiter für die transatlantische Partnerschaft zu kämpfen. (mgb / dpa)
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