Vollziehen die USA einen Kurswechsel in Syrien? Nach dem Totalabzug der Truppen im Norden will das Pentagon Medienberichten zufolge die militärische Präsenz im Nordosten des Landes verstärken. Damit solle verhindert werden, dass die Ölfelder wieder in die Hände des IS oder "anderer destabilisierender Akteure" fallen.

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Nach dem US-Truppenabzug aus dem nordsyrischen Grenzgebiet zur Türkei plant das Pentagon, zusätzliche militärische Kräfte zum Schutz der Ölfelder in den Osten Syriens zu schicken.

Damit solle verhindert werden, dass die von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) kontrollierten Ölfelder wieder an die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder an "andere destabilisierende Akteure" fallen, sagte ein Vertreter des Pentagons am Donnerstag.

Die geplante Verstärkung geschehe "in Koordination" mit den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften. Die Eroberung der Ölfelder vom IS sei eine der wichtigsten Errungenschaften im Kampf gegen die Terrormiliz gewesen.

Bericht: Pentagon will Panzer nach Ostsyrien schicken

Das US-Magazin "Newsweek" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf einen Pentagon-Vertreter, das Weisse Haus müsse den Plänen noch zustimmen.

Das Verteidigungsministerium wolle bis zu 30 Abrams-Panzer und zusätzliche Soldaten zum Schutz der Ölfelder nach Ostsyrien schicken. Ziel sei es, den IS, die syrische Regierung, den Iran und mit ihm verbündete Milizen von den Ölfeldern fernzuhalten.

Der US-Sender Fox News berichtete, die zusätzlichen Kräfte würden aus einer Einheit kommen, die bereits im Nahen Osten stationiert sei.

US-Präsident Donald Trump hatte die US-Truppen in Syrien vor knapp drei Wochen aus der Grenzregion zur Türkei abgezogen. Daraufhin begann die Türkei eine Offensive, die sich gegen die Kurdenmiliz YPG richtete.

Die YPG sind die dominierende Kraft in den SDF und waren Verbündete der USA im Kampf gegen den IS. Nach dem Abzug der YPG aus einem Teil des syrischen Grenzgebiets zur Türkei hatte Trump am Mittwoch verkündet, dass Ankara die Offensive beende.

Trump: "Zeit, dass sich Kurden auf Weg in Ölregion machen"

Trump strebt einen Abzug aller amerikanischer Soldaten aus Syrien an. Am Mittwoch hatte er gesagt, zunächst werde "eine kleine Anzahl" von US-Truppen bei den Ölfeldern bleiben. Die USA würden das Öl schützen, "und wir werden in der Zukunft entscheiden, was wir damit machen werden".

Am Donnerstag schrieb er auf Twitter, er werde niemals erlauben, dass der IS sich wieder der Ölfelder bemächtige. In einem weiteren Tweet schrieb er: "Vielleicht ist es an der Zeit für die Kurden, sich auf den Weg in die Ölregion zu machen!"

Russische Soldaten starten Patrouillen

Derweil begannen russische Soldaten ihre Patrouillen im türkisch-syrischen Grenzgebiet, wie sie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Sotschi beschlossen hatte.

Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Geir Pedersen, betonte am Donnerstag, die türkisch-syrischen Patrouillen in der Grenzregion seien nur eine temporäre Lösung. Die gemeinsamen Patrouillen sollten "vorübergehend sein", sagte Pedersen der Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Darüber gebe es "keine Meinungsverschiedenheiten". (jwo/dpa/afp)

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