Die Schwester von US-Präsident Donald Trump, Maryanne Trump Barry, ist in einem Privatgespräch hart mit ihrem berühmten Bruder ins Gericht gegangen. Trump sei ein Lügner und habe keine Prinzipien, sagt Trump Barry in einem heimlich aufgezeichneten Gespräch mit ihrer Nichte Mary Trump, berichtet die "Washington Post".
Donald Trumps ältere Schwester Maryanne hat den Präsidenten einem Bericht zufolge als prinzipienlosen, unvorbereiteten und lügenden Politiker bezeichnet. Die Aussagen stammen aus Tonaufnahmen von Trumps Nichte Mary, die sie der "Washington Post" zur Verfügung gestellt hat.
"Er hat keine Prinzipien", sagte Maryanne Trump Barry, eine pensionierte Bundesrichterin, den Aufnahmen zufolge. Die 83-Jährige verurteilte das "verdammte Twittern und Lügen" ihres inzwischen 74-Jährigen Bruders.
Trump hat laut Schwester bei Uni-Aufnahmetest betrogen
Barry sagt den Aufnahmen zufolge auch, dass ihr Bruder nichts lese - ein Vorwurf, der in Washington häufig aufkommt. Zudem behauptet Barry, dass Trump jemanden bezahlt habe, einen Qualifikationstest abzulegen, der ihm sein Studium an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Pennsylvania, die Wharton School of Finance, ermöglichte.
Diesen Betrugsvorwurf hatte die Nichte Mary Trump im Juli in einem Buch bereits ohne Angabe der Quelle wiedergegeben; das Weisse Haus dementierte damals. Das Buch ("Zu viel und nie genug - wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt schuf") war im August auch auf Deutsch erschienen. Trumps kürzlich verstorbener Bruder Robert hatte erfolglos versucht, die Veröffentlichung des Buches zu stoppen. Allein am ersten Erscheinungstag verkaufte sich das 240-Seiten-Buch 950.000 Mal.
Reaktion aus dem Weissen Haus: "Wen kümmert das schon"
Mary Trump hat der "Washington Post" zufolge 15 Stunden Tonaufnahmen ähnlicher Gespräche, die sie ohne das Wissen ihrer Tante aufzeichnete. Im Bundesstaat New York sind solche Aufnahmen der Zeitung zufolge allerdings legal. Die "Washington Post" veröffentlichte auf ihrer Webseite Auszüge der Aufnahmen.
Das Weisse Haus veröffentlichte am Samstagabend eine Stellungnahme Trumps zu dem Bericht. "Jeden Tag ist es etwas anderes, wen kümmert das schon", sagte Trump demnach. Er äusserte sich nicht direkt zu den Kommentaren seiner Schwester, sondern erklärte, er vermisse seinen jüngst verstorbenen jüngeren Bruder Robert. Er werde weiter hart für die Menschen in Amerika arbeiten, hiess es weiter. Nicht alle seien damit einverstanden, aber die Ergebnisse seien offensichtlich. "Unser Land wird bald stärker sein als je zuvor", kündigte der Präsident an. (mgb/dpa/afp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.