Seit fast zwei Wochen stehen Teile der US-Regierung still, und der "Shutdown" hat in der Hauptstadt Washington sogar Konsequenzen für Liebende - zumindest dann, wenn sie den Bund fürs Leben schliessen wollen.
Das am Gericht angesiedelte Standesamt ist bis auf Weiteres geschlossen, wie die Gerichte in Washington auf ihrer Internetseite mitteilten. Grund ist, dass sich US-Präsident
Bundesbehörden arbeiten mit Notbesetzung
Heiratswillige traf das in den vergangenen Tagen unvorbereitet. Dan Pollock und seine Freundin Danielle Geanacopoulos beispielsweise standen vergangene Woche vor verschlossenen Türen, als sie am Standesamt Papiere für ihre Heirat abholen wollten.
"Als wir am Gerichtsgebäude ankamen, haben sie uns höflich abgewiesen", sagte Pollock der Deutschen Presse-Agentur. Den "Wahnsinnsspass" bei der Hochzeitsfeier habe man sich trotzdem nicht nehmen lassen - auch wenn die Heirat noch offiziell gemacht werden muss.
Über die vereitelten Heiratspläne des Paares hatten zunächst US-Medien wie die "Washington Post" berichtet. Pollock sagte nun weiter, es sei ihnen nie in den Sinn gekommen, dass das Standesamt in Washington aus Bundesmitteln finanziert werde. Grund ist die Sonderrolle des Hauptstadtbezirks, der kein Bundesstaat ist. In den Bundesstaaten kann weiter geheiratet werden, weil die Standesämter dort nicht aus Bundesmitteln bezahlt werden.
Die von dem "Shutdown" betroffen Bundesbehörden sind allerdings in der Regel auch nicht gänzlich geschlossen, sondern arbeiten eingeschränkt mit einer Notbesetzung weiter. Auch in Washington sind die Gerichte selber weiterhin geöffnet - was zur Folge hat, dass zwar keine Eheschliessungen, aber Scheidungen möglich sind. Dafür ist nicht das Standesamt zuständig, sondern das Familiengericht.
Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser ist der Ansicht, dass der Haushaltsstreit der Liebe künftig nicht im Wege stehen soll. Ihr Stabschef John Falcicchio hat ein Notstandsgesetz angekündigt, damit Paare auch während des "Shutdowns" heiraten können. © dpa
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