US-Präsident Trump stattet amerikanischen Soldaten einen Überraschungsbesuch in Afghanistan ab. Dabei nährt er Hoffnungen, dass abgebrochene Gespräche mit den Taliban doch noch weiterkommen könnten.
US-Präsident
Die Taliban wollten einen "Deal" machen und man treffe sich mit ihnen, wurde Trump zitiert. Als Bedingung nannte Trump eine Waffenruhe, die die Taliban seinen Worten zufolge nun auch wollten.
Trump hatte im September kurz vor einer in Aussicht gestellten Einigung mit den Taliban mehr als ein Jahr laufende Gespräche der USA mit den Islamisten für "tot" erklärt. Ziel der Gespräche mit den Aufständischen war ein Abkommen, das den Weg für einen Abzug der US-Truppen und für Frieden in Afghanistan bereiten soll. Unmittelbarer Auslöser für den Abbruch der Gespräche war ein Anschlag in Kabul, bei dem ein US-Soldat starb. Den Anschlag verurteilte Trump am Donnerstag erneut.
Eine "Marionette" des Westens
Die Taliban hatten seit dem Abbruch der Gespräche mit den USA immer wieder Bereitschaft gezeigt, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Vergangene Woche hatte es aus Kabul geheissen, Trump habe seinem afghanischen Amtskollegen in einem Telefonat gesagt, die Regierung in Kabul müsse von Anfang an die Führung bei den Gesprächen übernehmen. Als Reaktion sagte ein Sprecher der Taliban, sie würden mit allen afghanischen Seiten sprechen, sobald die USA Afghanistan verlassen hätten, aber nicht mit der Regierung in Kabul. Die Taliban betrachten diese als "Marionette" des Westens.
Es war Trumps erster Besuch bei amerikanischen Truppen in Afghanistan. Begleitet wurde er unter anderem vom Nationalen Sicherheitsberater Robert O'Brien und US-Generalstabschef Mark Milley. Vor elf Monaten hatte Trump im Irak seinen ersten Besuch bei Kampftruppen im Ausland absolviert. Er reiste zusammen mit seiner Ehefrau Melania an Weihnachten zu den dort stationierten Soldaten. Vergangene Woche war US-Vizepräsident Mike Pence zu einem unangekündigten Besuch in den Irak gereist.
Auch für das Traditionsgericht war Zeit
Eigentlich stand auf Trumps Agenda für Thanksgiving eine Telefonkonferenz mit Angehörigen des Militärs, die er demnach in Florida abhalten wollte. Bei der Ansprache vor den Soldaten in Afghanistan, die der Sender Fox News zeigte, sagte Trump, es gebe keinen anderen Ort, wo er den Feiertag lieber verbringen würde. Videoaufnahmen zeigten, wie Trump mit Soldaten für Fotos posierte und Truthahn servierte - eine traditionelle Thanksgiving-Mahlzeit. (best/dpa)
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