Mike Pence ist in Irland in einem Hotel von Donald Trump abgestiegen. Dafür erntet der US-Präsident Kritik. Doch Trump sieht sich zu unrecht im Kreuzfeuer. Wie er beteuert, sei er so reich, dass er auf Einnahmen aus seinen Hotels verzichten können - und kündigt an, seine Finanzen offenzulegen.
US-Präsident
"Und Sie werden extrem schockiert sein, dass die Zahlen ein Vielfaches von dem sind, was Sie denken", sagte Trump am Montag vor Journalisten im Weissen Haus.
Er sei daher gar nicht darauf angewiesen, dass jemand in einem seiner vielen Hotels übernachte. Trump reagierte damit auf Kritik unter anderem daran, dass Vizepräsident
Trump hatte kurz zuvor bereits auf Twitter mitgeteilt, er habe mit der Entscheidung von Pence für sein Hotel "nichts zu tun" gehabt. Der Präsident fügte vor Journalisten mit Blick auf Pences Wahl hinzu: "Aber ich kann sagen, dass er einen guten Geschmack hat."
Der Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses im US-Kongress hat unter anderem das Weisse Haus um Aufklärung gebeten, wie teuer der Aufenthalt der Pence-Delegation den US-Steuerzahler zu stehen kam und welche Umsätze die Trump-Organisation dadurch erzielte.
Diverse Untersuchungen gegen US-Präsidenten
Im Repräsentantenhaus haben die Demokraten seit Jahresbeginn eine Mehrheit und nutzen diese für diverse Untersuchungen gegen Trump und dessen Umfeld. Unter anderem fordern die Demokraten seit langem vergeblich die Herausgabe der Steuererklärungen des einstigen Baumoguls. Als wenig wahrscheinlich gilt daher, dass Trump tatsächlich detailliert seine Finanzen offenlegt.
Pence war bei seinem Trip nach Irland vor einigen Tagen in Trumps Golfresort in Doonbeg abgestiegen. Der Kontrollausschuss merkte an, das Hotel sei fast 290 Kilometer von Pences politischen Terminen in Dublin entfernt gewesen.
Pence hatte die Kritik wegen der Hotel-Wahl bereits zurückgewiesen und auf familiäre Verbindungen zu dem kleinen Ort verwiesen.
Trump will nächsten G7-Gipfel in eigenem Hotel abhalten
Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses wiederum möchte Aufklärung zu Trumps Vorstoss, das Gipfeltreffen der sieben führenden westlichen Industriestaaten 2020 in seinem Golfhotel in Miami abzuhalten.
Trump hatte das Hotel beim jüngsten G7-Gipfel im französischen Biarritz in den höchsten Tönen gelobt und als möglichen Ausrichtungsort für den nächsten Gipfel genannt.
Bedenken, wonach er unzulässig von der Ausrichtung des prestigeträchtigen Gipfeltreffens in seinem Hotel profitieren könnten, wies er zurück.
Trump teilte auf Twitter ausserdem mit, er habe nichts zu tun gehabt mit einem etwaigen Aufenthalt einer Air-Force-Besatzung in seinem schottischen Golfresort nahe Glasgow.
Die Zeitung "Politico" hatte am Wochenende berichtet, die Besatzung einer Militärmaschine habe dort im Frühjahr auf dem Weg von den USA nach Kuwait wie auch auf dem Rückweg einen Zwischenstopp eingelegt - und damit fernab von einer US-Militärbasis. (dpa/thp)
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