Wie es mit Tiktok in den USA weitergeht, ist noch unklar. Doch die von Donald Trump gesetzte Frist für einen Deal um das Geschäft mit der Videoapp in Amerika rückt immer näher. Einem Medienbericht zufolge könnte ein Investor aber doch die Mehrheit an Tiktok erhalten.
Im Poker um die Zukunft der populären Video-App Tiktok in den USA hat Präsident
"Ich schätze, Microsoft ist auch immer noch dabei", sagte der Präsident überraschend. Der Software-Riese hatte über einen Kauf des Tiktok-Geschäfts in den USA und anderen Ländern verhandelt, teilte vor wenigen Tagen aber mit, dass sein Angebot vom chinesischen Tiktok-Besitzer Bytedance abgelehnt worden sei.
Die Gespräche stehen unter Zeitdruck: Am Wochenende tritt ein Trump-Erlass von Anfang August in Kraft, der Tiktok Geschäfte mit Firmen und Personen in den USA verbietet. Ohne einen Deal droht der App das Aus im US-Markt, wo Tiktok nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Nutzer hat.
Donald Trump muss Deal für TikTok zustimmen
Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten. Tiktok und Bytedance bestreiten dies. Ein Deal um Tiktok muss vom Präsidenten abgesegnet werden.
Microsofts Gespräche waren von der chinesischen Regierung torpediert worden: Sie führte eine Regel ein, nach der sie dem Verkauf von Software-Algorithmen ins Ausland zustimmen muss.
Diese über Jahre entwickelte Software entscheidet zum Beispiel darüber, welche Videos einem Nutzer als nächste vorgeschlagen werden - und gilt als eines der Erfolgsgeheimnisse von Tiktok.
Danach wurde schnell ein Ersatzplan ausgearbeitet, nach dem Oracle als Technologie-Partner von Tiktok auftreten soll und das globale Geschäft der Video-App in eine neue Firma mit Sitz in den USA eingebracht wird.
Bytedance zeigt sich laut Medienberichten zuversichtlich
Nach Medienberichten sollte dabei Oracle die Speicherung der Daten von US-Nutzern übernehmen und auch Einblick in die Software bekommen, damit es keine Hintertüren für chinesische Behörden geben könne.
Bytedance würde dabei die Mehrheit an Tiktok behalten, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Trump sagte dazu am Mittwoch, er wäre damit "nicht glücklich".
Danach gab es Spekulationen, dass Tiktok und Bytedance neuen Konditionen der US-Regierung zugestimmt hätten. Der Sender CNBC berichtete, TikTok Global könne in einem Jahr an die Börse gebracht werden.
Die "New York Times" schrieb, als ein Kandidat für den Chefposten sei einer der Mitgründer der Foto-App Instagram, Kevin Systrom, angesprochen worden.
Der Finanzdienst Bloomberg schrieb, Bytedance sei zuversichtlich, die Zustimmung der chinesischen Regierung für den aktuellen Deal zu bekommen. Solange die Software-Algorithmen auf Basis künstlicher Intelligenz nicht den Besitzer wechselten, gelte das auch für den Fall, dass der chinesische Konzern die Mehrheit an Tiktok abtreten müsste, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. (dpa/thp)
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