Früher haben sich Sprecher des Weissen Hauses regelmässig Fragen von Journalisten gestellt. Unter Präsident Trump wurde die Praxis abgeschafft. Seine neue Sprecherin ist nun erstmals vor die Journalisten im Briefing-Raum getreten.

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Die neue Sprecherin des Weissen Hauses will die seit mehr als einem Jahr ausgesetzten Pressekonferenzen wiederbeleben und verspricht, dabei nicht zu lügen.

"Ich werde Sie nie belügen", sagte Kayleigh McEnany am Freitag (Ortszeit) bei ihrer ersten Pressekonferenz im Briefing-Raum des Weissen Hauses. "Darauf haben Sie mein Wort." Sie plane, weitere Pressekonferenzen abzuhalten.

"Es ist meine Aufgabe, Ihnen die Denkweise des Präsidenten (Donald Trump) nahe zu bringen, diese Fakten zu vermitteln, damit der Präsident eine faire und akkurate Berichterstattung erhält und damit die Amerikaner faire und akkurate Informationen erhalten."

Letzte PK einer Trump-Sprecherin vor über einem Jahr

Traditionell stellten sich Sprecher des Weissen Hauses regelmässig den Fragen von Journalisten im Briefing-Raum. McEnanys Vor-Vorgängerin Sarah Sanders beendete diese Praxis allerdings. Sanders' letzte kurze Pressekonferenz im Weissen Haus fand - nach einer langen Pause - am 11. März 2019 statt, also vor 417 Tagen. Sanders hatte im Juni vergangenen Jahres ihren Rücktritt als Sprecherin erklärt.

Ihre Nachfolgerin, Stephanie Grisham, war weniger als ein Jahr lang im Amt und hielt in dieser Zeit keine einzige Pressekonferenz ab. Sie ist inzwischen wieder auf ihren vorherigen Posten als Sprecherin von First Lady Melania Trump zurückgekehrt.

McEnany: "Bin fast den ganzen Tag mit Trump zusammen"

McEnany übernahm das Amt als Sprecherin des Weissen Hauses im April. Sie war bis dahin Sprecherin des Wahlkampfteams von Trump, der bei der Präsidentschaftswahl im November für eine zweite Amtszeit kandidiert. McEnany sagte, sie habe Zugang zu Trump. "Ich bin fast den ganzen Tag mit dem Präsidenten zusammen."

Lob für McEnanys erstem Auftritt im Briefing-Raum kam unmittelbar danach von Trumps Lieblingssender Fox News: "Ich denke, sie hat sehr gute Arbeit geleistet", sagte die Moderatorin.

Seit Beginn der Coronakrise hat Trump selbst fast täglich Pressekonferenzen abgehalten, die teilweise mehr als zwei Stunden andauerten. US-Medien berichteten, Berater hätten ihm von diesen Auftritten abgeraten, weil sie seinem Image schadeten.

Trumps eigene Pressekonferenzen gelingen nicht immer

Besonders galt das, nachdem Trump kürzlich die Frage aufwarf, ob es hilfreich sein könnte, Menschen im Kampf gegen das Coronavirus Desinfektionsmittel zu spritzen. Trump will sich am Sonntagabend bei einer virtuellen "Town Hall"-Veranstaltung von Fox News unter dem Motto "Amerika gemeinsam: Rückkehr zur Arbeit" Wählerfragen stellen.

Trumps eigene Aussagen sind nicht immer vertrauenswürdig, das galt bereits vor der Coronakrise. Die Faktenchecker der "Washington Post" haben ihm seit seinem Amtsantritt Anfang 2017 bis Anfang vergangenen Monats 18.000 falsche oder irreführende Aussagen nachgewiesen. (hub/dpa)

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