Donald Trump wurde 2023 wegen sexueller Nötigung der Autorin Jean E. Carroll verurteilt. Da der ehemalige US-Präsident die Vorwürfe jedoch weiterhin leugnet und als Lüge bezeichnet, treffen sie beide Parteien in einem Verleumdungsprozess nun erneut vor Gericht.

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Der Richter im zweiten Verleumdungsprozess gegen Donald Trump in New York hat dem Ex-Präsidenten wegen zahlreicher Störungen mit dem Ausschluss aus dem Gerichtssaal gedroht. "Herr Trump hat das Recht, hier anwesend zu sein. Dieses Recht kann eingebüsst werden, wenn er stört - und das, was mir berichtet wurde, gehört dazu", sagte Richter Lewis Kaplan am Mittwoch übereinstimmenden Medienberichten zufolge in dem Gerichtssaal in Manhattan. "Und wenn er die Anweisungen des Gerichts missachtet - Herr Trump, ich hoffe, ich muss Sie nicht von dem Prozess ausschliessen, ich verstehe es so, dass Sie das wahrscheinlich gerne hätten."

Trump antwortete den Berichten zufolge darauf: "Das hätte ich liebend gerne, das hätte ich liebend gerne." Daraufhin sagte Richter Kaplan: "Ich weiss das, denn Sie können sich einfach nicht kontrollieren unter diesen Umständen, Sie können es einfach nicht." Zuvor hatte Trump während der Aussage von US-Autorin E. Jean Carroll gegen ihn immer wieder den Kopf geschüttelt und abschätzige Kommentare abgegeben. "Das ist Betrug", hatte er den Berichten zufolge beispielsweise gesagt.

Carroll: "Er hat meinen Ruf zerstört"

Carrol sprach in ihrer Aussage unter anderem von den Drohungen, die sie von Trump-Anhängern bekomme, und mit welcher Angst sie Tag für Tag lebe, seit sie mit ihren Anschuldigungen gegen den früheren US-Präsidenten an die Öffentlichkeit gegangen war. Carroll attackierte den Ex-US-Präsidenten scharf.

Prozess von E. Jean Carroll
In dieser Skizze des Gerichtssaals wird E. Jean Carroll (r), von Roberta Kaplan (M), ihrer Anwältin, im Bundesgericht befragt. Donald Trump (l) sitzt mit Alina Habba (2.v.l), seiner Verteidigerin, während Richter Lewis Kaplan den Vorsitz führt. © dpa / Elizabeth Williams/AP/dpa

Trump habe sie sexuell missbraucht, gelogen "und er hat meinen Ruf zerstört", sagte die Kolumnistin und Autorin am Mittwoch im Gerichtssaal. Carroll fordert in dem Verfahren zehn Millionen Dollar (9,1 Millionen Euro) Schadenersatz von Trump für verunglimpfende Äusserungen.

Trump zu hoher Geldstrafe verurteilt

In einem ersten Prozess war Trump Anfang Mai vergangenen Jahres wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Journalistin zu fünf Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld verurteilt worden. Die 80-Jährige wirft Trump vor, sie im Frühjahr 1996 im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman in einer Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. Ihren Vorwurf machte die langjährige Kolumnistin des Magazins "Elle" erstmals 2019 öffentlich, als Trump Präsident war. Der Republikaner bezichtigte Carroll daraufhin der Lüge und erklärte, sie sei nicht sein "Typ".

"Das bedeutet, dass ich zu hässlich bin, um angegriffen zu werden", sagte Carroll am Mittwoch vor Gericht. Auf die Frage, wie der Kommentar ihrem Ruf geschadet habe, sagte Carroll: "Früher war ich einfach als Journalistin bekannt, und jetzt bin ich als Lügnerin, Betrügerin und Verrückte bekannt." Sie zitierte damit Beleidigungen, die Trump ihr gegenüber ausgesprochen hat.

(dpa/afp/br)

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