Sollte Donald Trump von der US-Justiz in der Dokumentenaffäre verurteilt werden, will er dennoch an seiner Kandidatur festhalten. Die Anklage gegen Trump wurde erst am Donnerstag um zusätzliche Punkte erweitert.

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Der frühere US-Präsident Donald Trump will auch im Falle einer Verurteilung durch die US-Justiz an seiner Präsidentschaftskandidatur festhalten. Einen Tag nach der Erweiterung der Anklage gegen ihn in der Dokumentenaffäre antwortete Trump am Freitag auf die Frage eines Radio-Moderators, ob eine Verurteilung seine Kampagne stoppen würde: "Ganz und gar nicht. Es gibt nichts in der Verfassung, was darauf hindeutet, dass dies der Fall sein könnte."

Selbst die "linksradikalen Verrückten" sagten, dies würde ihn nicht aufhalten, sagte Trump in dem Interview mit dem rechten Radio-Moderator und bekennenden Trump-Fan John Fredericks. "Und es würde mich auch nicht aufhalten."

Trump werden weitere Anklagepunkte vorgeworfen

Der 77-Jährige war in der Dokumentenaffäre zunächst im Juni von der US-Bundesjustiz in 37 Punkten angeklagt worden. Dem Rechtspopulisten wurde die Gefährdung der nationalen Sicherheit zur Last gelegt, da er nach seinem Auszug aus dem Weissen Haus hunderte Dokumente etwa vom Pentagon, der Bundespolizei FBI und dem Geheimdienst NSA in seinem privaten Anwesen Mar-a-Lago in Florida illegal aufbewahrt habe.

In der am Donnerstag veröffentlichten neuen Anklageschrift wird Trump zudem vorgeworfen, dass er versucht habe, Aufnahmen von Überwachungskameras löschen zu lassen, die für die Ermittler von Interesse waren. Überdies bezieht sich ein zusätzlicher Anklagepunkt auf das Spionagegesetz: Trump wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, ein als geheim eingestuftes Dokument über "militärische Aktivitäten in einem fremden Land" einbehalten zu haben.

Trump hält an Vorwurf politisch motivierter Ermittlungen fest

Der Ex-Präsident wies die neuen Anschuldigungen am Donnerstagabend im Sender Fox News als "lächerlich" zurück. Es handele sich um "Wahlbeeinflussung auf der höchsten Ebene", sagte er und warf dem demokratischen US-Präsidenten Joe Biden und dem Justizministerium Fehlverhalten vor.

In dem Interview mit Fredericks wiederholte Trump seine Vorwürfe. Frühere US-Präsidenten, darunter Barack Obama und George W. Bush, hätten ebenfalls "Dokumente mitgenommen", sagte er. Aber niemand habe "jemals das durchgemacht", was er derzeit erleben müsse.

Trump hat Justiz-Ermittlungen gegen ihn stets als politisch motiviert bezeichnet. Der 77-Jährige will bei der Präsidentschaftswahl im November 2024 antreten und ist der Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur. (afp/ng)

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