Im Kampf gegen die eskalierte Bandengewalt in Ecuador haben sich die Bürger in einem Referendum mit grosser Mehrheit für den Einsatz der Streitkräfte ausgesprochen.
Rund 73 Prozent der Wähler stimmten für eine entsprechende Verfassungsänderung, wie das Wahlamt des südamerikanischen Landes am Montag mitteilte. Mehrheiten gab es bei der Abstimmung am Sonntag auch für härtere Strafen gegen die organisierte Kriminalität und die Auslieferung ecuadorianischer Staatsbürger ins Ausland.
Seit Anfang des Jahres liefern sich die staatlichen Sicherheitskräfte und die mächtigen Banden, die hauptsächlich Drogengeschäfte machen, heftige Auseinandersetzungen. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.
Präsident Daniel Noboa hatte per Dekret erklärt, dass sich Ecuador in einem internen bewaffneten Konflikt befinde, und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs. Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien. Erst am Freitag hatte die Regierung elf mutmassliche Bandenchefs als militärische Ziele identifiziert.
Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100 000 Einwohnern im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaats und eine der höchsten Lateinamerikas. Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.