Nach fremdenfeindlichen Aussagen im Zusammenhang mit dem Attentat von Christchurch attackiert ein Jugendlicher den australischen Senator Fraser Anning mit einem Ei. Im Netz wird der "Eggboy" dafür gefeiert.

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Ein fremdenfeindlicher australischer Abgeordneter hat einen Jugendlichen geschlagen, der ihm während eines Interviews ein Ei auf dem Kopf zerbrochen hatte.

Der rechte Senator Fraser Anning hatte zuvor in Melbourne eine Rede gehalten, in der er erneut die Einwanderung von Muslimen für den Anschlag auf Moscheen im Nachbarstaat Neuseeland verantwortlich machte, wie australische Medien berichteten.

Ei-Attacke: Senator prügelt auf Teenager ein

Zuvor hatte er im Zusammenhang mit dem Blutbad von Christchurch getwittert: "Bestreitet noch jemand die Verbindung zwischen muslimischer Einwanderung und Gewalt?"

In einem Video, das von australischen Medien verbreitet wurde, war zu sehen, wie der Jugendliche während des Interviews hinter dem Senator steht und ihn mit seinem Smartphone filmt. Dann zerschlägt der 17-Jährige ein Ei auf dem Kopf des Politikers, der sich herumdreht und mehrfach auf den Teenager einprügelt.

Ein Mitarbeiter hält Anning zurück, während weitere Umstehende den Jugendlichen auf den Boden werfen und festhalten.

Die Polizei nahm den Ei-Angreifer zunächst fest, liess ihn aber später wieder frei.

Im Internet wird der Jugendliche als Held gefeiert. Unter dem Hashtag #eggboy erhielt er am Wochenende viel Zuspruch aus der ganzen Welt.

Anning ist für seine Ausfälle bekannt

Fraser Anning, Senator von Queensland, ist wegen seiner Ausfälle bekannt. Im vergangenen August hatte er mit einem Begriff aus dem Nazi-Vokabular für Empörung gesorgt, als er in einer Rede vor dem Parlament eine "Endlösung" für Probleme mit Einwanderern forderte.

Während der NS-Zeit hatten die Nationalsozialisten in Deutschland den millionenfachen Mord an Juden als "Endlösung" bezeichnet.

Australiens Premierminister Scott Morrison verurteilte Annings jüngsten Kommentar scharf. Regierung und Opposition einigten sich darauf, einen Missbilligungsantrag gegen Anning zu stellen, wenn das Parlament im April wieder zusammentritt. (mcf/dpa)

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