Javier Milei ist für seine Verbalattacken gegen Linke und Sozialismus bekannt. Nun ging der Präsident von Argentinien aber zu weit, meint die spanische Regierung. Der Konflikt droht zu eskalieren.
Nach der Verbalattacke des argentinischen Präsidenten
Man verlange von Milei eine "öffentliche Entschuldigung", andernfalls werde man Massnahmen ergreifen. Laut RTVE und anderen gewöhnlich gut informierten Medien erwägt Madrid den Abbruch der Beziehungen. Ein Regierungssprecher in Buenos Aires schloss eine Entschuldigung zunächst aus.
Milei in Spanien: Heftige Kritik an Sánchez und dessen Frau
Auf einer Wahlkampfveranstaltung der spanischen Rechtspopulisten (Vox) zur Europawahl hatte der ultraliberale Milei am Sonntag in Madrid die Linksregierung von Sánchez scharf kritisiert und die Frau des Sozialisten, Begoña Gómez, als "korrupt" bezeichnet. Die erste Antwort Madrids liess nicht lange auf sich warten: Sie rief noch am Sonntag ihre Botschafterin in Buenos Aires zu Konsultationen und "für unbefristete Zeit" zurück.
Albares warf Milei am Montag "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" Spaniens vor. "Ein ausländisches Staatsoberhaupt besucht nicht ein Land, um dessen Institutionen zu beleidigen", sagte der Minister. Am Sonntag hatte Albares von einem "Frontalangriff auf unsere Demokratie, auf unsere Institutionen und auf Spanien" gesprochen.
Beim Auftritt in Madrid war Milei wie ein Rockstar gefeiert worden, wie die Zeitung "El Mundo" schrieb. Der Mann, der sich als "Anarchokapitalist" bezeichnet, begeisterte die mehr 10.000 Teilnehmer mit Aussagen wie man müsse "dem verdammten und krebsartigen Sozialismus basta" sagen. Sozialismus führe "zu Sklaverei oder Tod", soziale Gerechtigkeit sei "immer ungerecht". "Herzlichen Dank, Javier Milei, für den Schrecken, den du den Linken des Westens eingejagt hast", sagte Vox-Präsident Santiago Abascal.
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Zahlreiche Regierungschefs und andere Politiker hörten Milei zu
An dem Treffen nahmen hochrangige rechte, rechtspopulistische und nationalkonservative Politiker auch aus dem Ausland teil, darunter Marine Le Pen von der französischen Partei Rassemblement National, der Portugiese André Ventura, der Chilene José Kast und auch der israelische Minister für soziale Gleichheit, Amichai Chikli.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni schaltete sich per Video zu und Ungarns Regierungschef Viktor Orbán schickte eine Botschaft, in der er die Wahl zum Europäischen Parlament vom 6. bis 9. Juni als "einen grossen gemeinsamen Kampf" gegen ein Europa bezeichnete, das "massenhafte illegale Migration" fördere. (dpa/sbi)
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