- Ein enger Vertrauer der ehemaligen Regierungschefin von Myanmar ist in Haft gestorben.
- Als Todesursache werden die Folgen einer Corona-Erkrankung genannt.
Im Krisenland Myanmar ist ein enger Vertrauter der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi in Haft an den Folgen des Coronavirus gestorben. Nyan Win (78), ein prominenter Politiker und früherer Sprecher von Suu Kyis Partei "Nationale Liga für Demokratie" (NLD), sei zuvor vom berüchtigten Foltergefängnis Insein ins Yangon General Hospital verlegt worden, sagte eine Ärztin der Klinik am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Da sei er schon in sehr kritischem Zustand gewesen.
"Die Covid-19-Situation in Yangon ist sehr schlimm. Für alte Menschen in den Gefängnissen ist es besonders schlimm. Es tut uns sehr leid für ihn", betonte sie. Ein Verwandter sagte dem Portal "Myanmar Now", Nyan Win habe vor seinem Tod sehr leiden müssen. "Das Militär ist verantwortlich für alles, was passiert ist. Weil sie so machthungrig waren, muss unser Land ein solches Chaos durchmachen."
Mehr als 1.000 Tote in den vergangenen Tagen
Der Politiker war wenige Wochen nach dem Putsch vom 1. Februar festgenommen worden - wie viele andere Mitglieder der NLD auch. Er litt Berichten zufolge an Diabetes und Nierenproblemen. Suu Kyi sitzt weiter im Hausarrest.
Die Corona-Lage in Myanmar ist dramatisch. In den vergangenen Tagen seien allein in der grössten Stadt Yangon mehr als 1.000 Tote auf drei grossen Friedhöfen beerdigt worden, berichteten lokale Medien und Bestattungsunternehmen. Die Lage bleibt aber unübersichtlich. Die wahre Zahl der Kranken und Toten soll Ärzten und Beobachtern zufolge viel höher sein als die offizielle Statistik der Junta.
"Die meisten Toten wurden nicht als Covid-19-Opfer bestätigt, weil sie ohne Tests in ihren Häusern gestorben sind", sagte ein Mann in Yangon, der bei den Beerdigungen hilft. "Aber die Zahl der Toten ist in diesen Tagen stark gestiegen."
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