Das neue Linksbündnis in Frankreich hat die vorgezogene Parlamentswahl nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis gewonnen. Es folgt das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron auf zweitem Platz sowie das nach der ersten Wahlrunde zunächst als Favorit gesehene Rassemblement National von Marine Le Pen auf Rang drei. Das teilte das Innenministerium in Paris mit, ohne für alle gewählten Abgeordneten eine Zuordnung zu einem der grossen Lager vorzunehmen.
Zur Bildung der Fraktionen haben die Parlamentarier bis zum 18. Juli Zeit. Französische Medien zeigen deshalb eine teils um wenige Sitze abweichende Sitzaufteilung in der Nationalversammlung.
Nach Zählung der Zeitung "Le Monde" kommt das Linksbündnis Nouveau Front Populaire auf 182 Sitze, das Präsidentenlager auf 168 Sitze, das Rassemblement National (RN) und Verbündete auf 143 Sitze und der gemässigte Teil der Républicains, die sich gegen eine Kooperation mit dem RN entschieden, auf 45 Sitze.
Es ist in Frankreich nicht ungewöhnlich, dass die grossen Blöcke nach dem Wahlausgang noch Vertreter von Splitterparteien, die nicht fest einem der Lager zuzurechnen sind, versuchen für sich zu gewinnen. Das hat meist in geringem Umfang Einfluss auf die genaue Sitzverteilung der jeweiligen Lager.
Da weder das Linksbündnis noch das Präsidentenlager nach dem Wahlausgang vom Sonntag über eine absolute Mehrheit verfügt, werden viele Bemühungen der nun anstehenden Regierungsbildung darauf gerichtet sein, mögliche Allianzen abzuklopfen und einzelne Parlamentarier anderer Gruppen für das eigene Lager zu gewinnen. Keines der Lager hat im Moment aber Aussicht, sich auf diesem Wege eine absolute Mehrheit zu schaffen. © dpa
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