Am Dienstagmorgen hat das erste Schiff mit Lebensmitteln für die notleidenden Menschen im Gazastreifen den Hafen auf Zypern verlassen. Zahlreiche Länder planen einen Seekorridor zur Versorgung des Gazastreifens, die USA haben zudem den Bau eines provisorischen Hafens angekündigt.
Das erste Schiff mit Lebensmitteln für die notleidenden Menschen im Gazastreifen hat am Dienstagmorgen den Hafen Larnaka auf Zypern verlassen. Der Frachter mit 200 Tonnen Hilfsgütern sei gegen 8.50 Uhr Ortszeit (7.50 Uhr MEZ) aus dem Hafen der Küstenstadt ausgelaufen, teilte Laura Lanuza, Sprecherin der an der Lieferung beteiligten Nichtregierungsorganisation (NGO) Open Arms, der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Hilfsgüter sollen nach ihrer Ankunft im Gazastreifen von der NGO World Central Kitchen verteilt werden.
World Central Kitchen schrieb im Onlinedienst X, die Hilfsgüter beinhalteten "Reis, Mehl, Gemüse, Gemüsekonserven und Proteine". Das Team arbeite daran, "so viele Hilfsboote wie möglich zu schicken". Der Ort für die Anlandung der Hilfslieferungen wird von den Organisatoren aus Sicherheitsgründen geheimgehalten. Das Schiff soll Dienstagnacht oder Mittwoch beim Gazastreifen ankommen.
Seekorridor und provisorischer Hafen geplant
In der vergangenen Woche hatten sich zahlreiche Länder bereit erklärt, einen Seekorridor zur Versorgung des Gazastreifens mit dringend benötigten Hilfslieferungen einzurichten. Die EU-Kommission, die USA, Zypern, Grossbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am Freitag die Öffnung eines solchen Korridors angekündigt, an dem sich auch Deutschland, Griechenland, Italien und die Niederlande beteiligen wollten. Die USA kündigten den Bau eines provisorischen Hafens an.
Katastrophale humanitäre Lage seit dem 7. Oktober
Beim Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober waren israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 als Geiseln verschleppt worden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.100 Menschen getötet.
Nach fünf Monaten Krieg ist die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet katastrophal. Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) befinden sich die dort lebenden 2,4 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot. (afp/aks)
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