Pablo Escobar
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Pablo Emilio Escobar Gaviria wuchs mit sechs Geschwistern als Sohn eines Viehzüchters und einer Lehrerin auf. Mit 20 Jahren begann seine kriminelle Laufbahn mit dem Stehlen von Autos, später kamen Entführungen und Morde hinzu, bevor er Mitte der 1970er-Jahre ins Kokain-Geschäft einstieg. Zeitweise kontrollierte er 80 Prozent des internationalen Kokainmarktes. Auch als Politiker versuchte er sein Glück und wurde 1982 als Abgeordneter in den kolumbianischen Kongress gewählt. Als seine Drogengeschäfte öffentlich wurden, musste er sein politisches Amt ruhen lassen.
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1976 heiratete Pablo Escobar die damals 15-jährige María Victoria Henao Vallejo. Trotz diverser Affären ihres Mannes beschrieb María die Ehe als glücklich. Das Foto zeigt das Paar 1983 in Kolumbien.
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Pablo Escobar, auch bekannt als "El Patrón", führte das Medellín-Kartell an, dem auch Teile seiner Familie angehörten. Durch Kokainschmuggel errichtete er ein Drogenimperium und wurde zu einem der reichsten Menschen weltweit. Zeitweise soll er bis zu 1,5 Millionen US-Dollar verdient haben - pro Tag. Grösster Konkurrent für Escobar war das Cali-Kartell.
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Pablo Escobar - hier in den 1980ern - gelang es, jahrelang vor den US-amerikanischen und kolumbianischen Behörden zu fliehen. Doch nicht nur die Behörden waren hinter ihm her, sondern auch das Cali-Kartell und seine paramilitärische Gruppe "Los Pepes", die für mehrere Hundert Morde an Anhängern und Verwandten von Pablo Escobar verantwortlich ist. Finanziert wurden sie unter anderem vom Cali-Kartell, aber auch staatliche Unterstützung wurde vermutet.
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Escobar galt als äusserst brutal und skrupellos, seine Gegner liess er reihenweise töten. Schätzungen gehen von bis zu 500 Auftragsmorden aus. Teilweise soll er auch seine eigenen Leute an das verfeindete Cali-Kartell ausgeliefert haben - bei passender Bezahlung.
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Escobar lebte und arbeitete auf dem luxuriösen Landsitz "Hacienda Napoles". Dort gab es unter anderem eine riesige Villa, einen Zoo, eine Stierkampfarena und diverse Pools. Sein Sohn Juan Pablo bezeichnete das Leben dort als paradiesisch. Aber die "Hacienda Napoles" war auch der Schauplatz von Hinrichtungen einiger Gegner Escobars.
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Das polizeiliche Fahndungsfoto von 1977 zeigt Escobar lange vor seiner Festnahme. 1991 stellte er sich den Behörden - unter der Bedingung, nicht an die USA ausgeliefert zu werden. Ein häufig zitierter Satz von Escobar lautet: "Lieber ein Grab in Kolumbien als eine Gefängniszelle in den Vereinigten Staaten."
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Nachdem er sich den Behörden gestellt hatte, wurde er im Gefängnis "La Catedral" untergebracht. Escobar schloss ein Abkommen mit dem kolumbianischen Präsidenten Cesar Gaviria, in dem er sich bereit erklärte, sich zu ergeben, wenn die kolumbianische Regierung im Gegenzug ein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Staaten aufheben würde. Seine Schwester Gloria Escobar Gaviria bezeichnet das Gefängnis in der ZDFinfo Doku "Escobar - Mein Vater, der Drogenbaron" als Landsitz. Denn Escobar hatte diverse Bedingungen gestellt und das Gefängnis verfügte daher über luxuriöse Zimmer, einen Fitnessraum, einen Fussballplatz und einen natürlichen Wasserfall. Nach einem Jahr brach Pablo Escobar "La Catedral" aus.
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Nach monatelanger Flucht wurde Pablo Escobar am 2. Dezember 1993 während einer Polizeiaktion in Medellín erschossen. Viele empfanden seinen Tod als Erlösung, andere trauerten mit seiner Familie.
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Sein Tod bewegte die Menschen in Kolumbien, zu seiner Beerdigung kamen über 20.000 Menschen.
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In der Bevölkerung Medellíns gab es trotz der Gräueltaten auch Unterstützung für Escobar - vor allem unter den Ärmsten. Denn er finanzierte mit dem Geld aus seinem Drogenhandel nicht nur das Fussballstadion in Envigado, den Fussballverein Atlético Nacional, Restaurants und Diskos, sondern auch Krankenhäuser, Sozialwohnungen und Schulen. Er wurde immer wieder als kolumbianischer "Robin Hood" bezeichnet.
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Auch seines Todes wird immer noch gedacht. Das Bild zeigt zwei Männer, die während eines Gedenkgottesdienstes zum 10. Todestag Escobars auf dem Friedhof Jardines Montesacro in Medellín sein Foto tragen.
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Nach dem Tod von Pablo Escobar entwickelte sich ein Kult um den Drogenboss. In Medellín wird Escobar immer noch als Touristenattraktion vermarktet. Man kann Souvenirs kaufen und Touren durch die "Hacienda Napoles" buchen. Das Gelände wurde inzwischen in einen Themenpark umgewandelt.
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Auf einer Hauswand in Medellín steht "Pablo Escobar Viertel - Frieden liegt in der Luft". Hier baute Escobar 3.000 Häuser, einer der Gründe für seine Beliebtheit in Teilen der armen Bevölkerung.
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Roberto Escobar zeigt ein Foto seines verstorbenen Bruders Pablo. Er war jahrelang für die Finanzen des Medellín-Kartells zuständig.
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Pablo und María Victoria Escobar hatten zwei Kinder: Juan Pablo und Manuela Escobar. Escobar galt als liebender Vater.
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Sebastián Marroquín, geboren als Juan Pablo Escobar Henao, veröffentlichte 2017 das Buch "Pablo Escobar: Mein Vater". Von den Taten seines Vaters distanzierte er sich öffentlich. Mit Produkten, die das Konterfei seines Vaters tragen, verdient seine Familie bis heute Geld, das zum Teil an gemeinnützige Organisationen gehen soll.
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Sebastián Marroquín wuchs zwischen Drogenhandel und Verbrechen auf, später kritisierte er seinen Vater und appellierte an ihn, das Geschäft aufzugeben. Nach dem Tod seines Vaters gab Sebastián Marroquín das gesamte Erbe seines Vaters an das Cali-Kartell, um sich und seine Familie vor dessen Rache zu schützen.
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Die Faszination um Pablo Escobar lebt weiter, auch wegen zahlreicher Filme und Serien über den Drogenboss und das Medellín-Kartell. Nur ein Beispiel ist die Netflix-Serie "Narcos" mit Wagner Moura in der Hauptrolle. [Verwendete Quellen: ZDFinfo Doku: Escobar - Mein Vater, der Drogenbaron: Verfolgung, ZDFinfo Doku: Escobar - Mein Vater, der Drogenbaron: Kampf ums Überleben, "Der Spiegel": Drogenmilliardär Pablo Escobar: Der Schneekönig]