Der Iran-Konflikt und der Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine bei Teheran sind die Hauptthemen beim Treffen der EU-Aussenminister in Brüssel gewesen. Anders als die USA setzt Europa aber auf Dialog statt Sanktionen.
Der Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine in der Nähe von Teheran hängt nach Überzeugung mehrerer EU-Länder eng mit dem kriegerischen Konflikt zwischen den USA und dem Iran zusammen. Bei einem Krisentreffen in Brüssel wegen der jüngsten Spannungen im Nahen Osten erklärten die Aussenminister einiger EU-Staaten am Freitag, sie gingen von einem versehentlichen Raketenbeschuss des Flugzeugs aus.
Bundesaussenminister
Der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn erklärte den "Unfall" eines Raketenbeschusses mit der "kriegerischen Nervosität" in der Region. Diese müsse aufhören.
EU hält am Atomabkommen mit dem Iran fest
Die Spannungen im Nahen Osten hatten zuletzt stark zugenommen. Die USA hatten vergangene Woche den iranischen Top-General Ghassem Soleimani mit einem Luftangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad gezielt getötet. Der Iran drohte daraufhin mit Vergeltung. Kurz darauf stürzte die ukrainische Boeing mit 176 Menschen an Bord nahe Teheran ab.
Der Iran hatte sich nach der Tötung Soleimanis zudem weiter aus dem Atomabkommen von 2015 zurückgezogen. Die EU hält - entgegen Forderungen von US-Präsident Donald Trump - daran fest. Und anders als die Vereinigten Staaten, die erst am Freitag neue Sanktionen gegen den Iran erliessen, setzt Europa auf ein Fortführung des Dialog mit Teheran.
Mehrere Aussenminister betonten in Brüssel, man müsse am Atomabkommen mit dem Iran festhalten. Dies hindere den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen, sagte Maas. Der slowakische Aussenminister Miroslav Lajcak sagte über das Abkommen: "Es ist nicht tot, wir müssen es wiederbeleben." Mehrere Minister betonten aber, dazu müsse sich vor allem der Iran bewegen. (mf/dpa) © dpa
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