Die Europäische Union hat den Militärputsch im Niger "scharf" verurteilt und damit gedroht, die finanzielle Unterstützung für das Sahel-Land auszusetzen. "Jeder Bruch der verfassungsmässigen Ordnung wird Konsequenzen für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Niger haben, einschliesslich der sofortigen Aussetzung jeglicher Budgethilfe", warnte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Freitag in einer Erklärung.
Die Rebellion gegen Präsident Mohamed Bazoum bezeichnete Borrell als "schweren Angriff auf die Stabilität und die Demokratie". Nigrische Militärs hatten am Mittwoch den seit 2021 regierenden, demokratisch gewählten Staatschef festgesetzt. Der heute 63-Jährige Bazoum war der erste Staatschef des seit dem Ende der französischen Kolonialherrschaft im Jahr 1960 unabhängigen Niger, der durch eine friedliche Machtübergabe auf den Posten gelangt war.
Bazoum wurde am Freitag weiter in seinem Amtssitz im Inneren der von der Präsidentengarde kontrollierten Militärbasis festgehalten. Als neuer starker Mann des Landes präsentierte sich der Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tchiani.
Nach Mali und Burkina Faso ist Niger der dritte Staat in der Sahelzone, der seit 2020 einen Putschversuch erlebt. © AFP
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