Wladimir Putin kritisiert eine EU-Resolution scharf. Diese sieht den Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin als einen Wegbereiter des Zweiten Weltkriegs. Dies bezeichnet er als "schamlose Lüge".
Kremlchef
"Nicht nur die Unterstützer der Nationalsozialisten machen das. Jetzt ist das auch bei einigen durchaus angesehenen internationalen Institutionen und europäischen Strukturen angekommen." Russland versuche, gegen diese "haltlosen, schamlosen Lügen" vorzugehen, sagt er. Doch dann werde dies als Informationskrieg gegen Europa ausgelegt.
Konkret kritisierte er, dass eine im September verabschiedete Resolution den Nichtangriffspakt zwischen der Sowjetunion und Nazi-Deutschland als Weichenstellung für den Zweiten Weltkrieg nennt. "Als hätten sie vergessen, wer Polen am 1. September 1939 und die Sowjetunion am 22. Juni 1941 angegriffen hat", sagte Putin weiter.
Russland sieht in EU-Resolution Geschichtsfälschung
In der Resolution mit dem Titel "Bedeutung des europäischen Geschichtsbewusstseins für die Zukunft Europas" würdigte das Parlament in Brüssel nach eigener Aussage die Opfer des Stalinismus, des Nationalsozialismus und anderer totalitärer und autoritärer Regime. Dabei wurde auch der Nichtangriffspakt zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion vom 23. August 1939 erwähnt, der im Geheimen eine Aufteilung Europas in Interessensphären vereinbarte. Dies machte Adolf Hitler einen Angriff auf Polen möglich, mit dem der Zweite Weltkrieg wenige Tage später begann.
Die westliche Sicht des Zweiten Weltkriegs steht immer wieder im Fokus russischer Kritik. 2009 wurde für einige Jahre durch den russischen Präsidenten sogar eine eigene Kommission eingerichtet, die Versuche der Geschichtsfälschung aufspüren sollte. (dpa/sg)
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