- Der frühere britische Premierminister John Major hat die Regierung von Boris Johnson heftig kritisiert.
- Er warf ihr unter anderem Gesetzes- und Wortbruch sowie die Verachtung des Parlaments vor.
Der britische konservative Ex-Premierminister John Major hat eine kräftige Breitseite gegen die Regierung seines Parteikollegen
"Diese Regierung hat eine Reihe von Dingen getan, die mich sehr besorgt haben: Sie haben das Gesetz gebrochen, die illegale vorübergehende Stilllegung des Parlaments (im Jahr 2019). Sie haben Verträge gebrochen, da denke ich an das Nordirland-Protokoll. Sie haben zu vielen Anlässen ihr Wort gebrochen", zählte Major auf. Anlass seiner Äusserungen war das jüngste Vorgehen der Regierung in einer Kontroverse um den Tory-Abgeordneten Owen Paterson.
Fall Paterson: Regierung handelte für Major "beschämend"
Ein Parlamentsausschuss war zu dem Schluss gekommen, dass Paterson sein Mandat missbraucht habe, um Lobby-Arbeit für Unternehmen zu betreiben, von denen er als Berater erhebliche Zahlungen erhält. Dem Ausschuss zufolge sollte er wegen der Korruptionsvorwürfe für 30 Tage vom Unterhaus suspendiert werden.
Johnsons Regierungspartei hatte dies zunächst gestoppt, einen Tag später dann aber doch zugestimmt. Paterson kündigte letztlich seinen Rücktritt an. Major sagte zu dem Vorgang: "Ich denke, die Art und Weise, wie die Regierung das gehandhabt hat, ist beschämend, falsch und einer Regierung unwürdig." Auch der Ruf des Parlaments werde durch so etwas beschädigt. (mt/dpa)
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