Garri Kasparow machte sich als Schach-Genie in aller Welt einen Namen. Längst aber gilt der Kampf des einst in Aserbaidschan geborenen Exilanten nicht mehr sportlichem Lorbeer. Kasparow zählt zum Heer der politischen Gegner Wladimir Putins. Dessen Behörden lassen Kasparow nun eine Ehre zuteilwerden - so sieht es Kasparow selbst.
Die Behörden in Russland führen den einstigen Schachweltmeister und im Exil lebenden Oppositionellen Garri Kasparow auf einer Terrorliste. Sein Name wurde auf eine Liste von "Terroristen und Extremisten" aufgenommen, wie aus einer Notiz der russischen Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring hervorgeht, die AFP am 6. März einsehen konnte.
Schach-Weltmeister Garri Kasparow wanderte in die USA aus
Der 1963 in der damaligen sowjetischen Republik Aserbaidschan geborene Kasparow war einer der grössten Schachspieler aller Zeiten, bevor er zum erbitterten Gegner von Staatschef
Kasparow bezeichnete seine Aufnahme in die Terrorliste im Onlinedienst X als "eine Ehre, die mehr über Putins faschistisches Regime aussagt, als über mich". Der Schachweltmeister, dessen X-Account mehr als eine Million Menschen folgen, zitierte dort den US-Politiker Barry Goldwater (1909-1998): "Extremismus bei der Verteidigung der Freiheit ist kein Laster, Mässigung bei der Suche nach Gerechtigkeit ist keine Tugend."
"Ausländischer Agent" ist Kasparow bereits seit dem Jahr 2022
Kasparow wurde 2022 in Russland zum "ausländischen Agenten" erklärt, eine Bezeichnung für Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die strikteste Auflagen der Behörden nach sich zieht. Die meisten Oppositionellen, die in Russland geblieben sind, sind heute inhaftiert, die übrigen leben im Exil.
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Die Duelle zwischen Kasparow und Anatoli Karpow, dem anderen Schachgrossmeister der Sowjetunion, gingen in den 1980er Jahren in die Geschichte ein. Karpow unterstützt Putin und sitzt heute für die Präsidentenpartei Geeintes Russland als Abgeordneter in der russischen Duma. (AFP/hau)
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