Joe Biden, der ehemalige Vize-Präsident, steigt offiziell ins Rennen ums Weisse Haus ein. Damit treten 20 demokratische Kandidaten zu Vorwahlen an, bis dann 2020 die Präsidentschaftswahlen stattfinden.
Der frühere US-Vizepräsident
Monatelang war über eine Kandidatur Bidens spekuliert worden. Er selbst heizte die Spekulationen durch verschiedene Aussagen regelmässig weiter an, ohne sich aber festzulegen. Biden steigt nun vergleichsweise spät in das interne Rennen seiner Partei ein.
Gute Ergebnisse für Joe Biden
19 weitere demokratische Anwärter gibt es bereits. Dazu gehören die Senatoren Elizabeth Warren, Kamala Harris, Cory Booker, Kirsten Gillibrand und Amy Klobuchar sowie der frühere Arbeitsminister Julian Castro, der Ex-Kongressabgeordnete Beto O'Rourke, der aufstrebende Bürgermeister aus Indiana, Pete Buttigieg, und der unabhängige Senator Bernie Sanders, der bereits 2016 bei den demokratischen Vorwahlen angetreten war und damals Hillary Clinton unterlag.
In Umfragen unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern landete Biden in den vergangenen Wochen fast durchgehend auf Platz eins, obwohl er seine Kandidatur noch gar nicht erklärt hatte. Er wurde dort bislang als potenzieller Bewerber gelistet.
Sanders liegt in den Umfragen hinter Biden auf Platz zwei, die anderen Bewerber folgen erst mit deutlichem Abstand. Die Aussagekraft dieser frühen Erhebungen ist allerdings begrenzt. Bis zur entscheidenden Phase des Rennens ist es noch lange hin.
Die parteiinternen Vorwahlen, bei denen die Demokraten ihren Kandidaten für die eigentliche Wahl im November 2020 festlegen, beginnen erst im Februar 2020 in Iowa.
Vorwürfe gegen den Kandidaten
Kurz vor der Verkündung seiner Kandidatur war Biden zuletzt auf negative Weise in die Schlagzeilen geraten: In den vergangenen Wochen gingen mehrere Frauen mit Vorwürfen gegen ihn an die Öffentlichkeit.
Sie beklagten, Biden habe sich ihnen gegenüber in der Vergangenheit übergriffig verhalten - etwa durch ungebetene körperliche Nähe oder ungewollte Liebkosungen wie ein Tätscheln des Oberschenkels oder einen Kuss auf den Hinterkopf. Der Demokrat gelobte daraufhin öffentlich Besserung und versprach, er werde künftig "aufmerksamer und respektvoller sein mit dem persönlichen Raum von Menschen".
Grosses Feld der Demokraten birgt Gefahr
Das grosse Feld der Demokraten könnte nach Meinung von Experten zur Gefahr für die Partei werden, falls es zu langen Auseinandersetzungen unter den vielen Kandidaten kommen sollte. Parteiinterne Gefechte zehren Ressourcen auf und helfen in der Regel dem Gegenkandidaten.
Auch bei den Republikanern hatte es 2016 ein grosses Feld gegeben, was damals den Aufstieg des politischen Aussenseiters Donald Trump mit begünstigte. Trump will 2020 für eine weitere Amtszeit antreten. (awa/dpa)
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