Gut 79 Jahre nach der Erschiessung von 46 Wehrmachtssoldaten durch französische Widerstandskämpfer beginnt am Mittwoch die Exhumierung der Leichen.

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Das Massengrab der deutschen Kriegsgefangenen wird nahe der Ortschaft Meymac im Zentralmassiv Frankreichs vermutet. Dort wollen französische Experten mit technischer Unterstützung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge die sterblichen Überreste der Soldaten ausgraben. Die Arbeiten sollen bis Ende August dauern.

Die Widerstandskämpfer hatten die Wehrmachtssoldaten und eine der Kollaboration beschuldigte Französin am 12. Juli in einem Waldstück nahe Meymac erschossen. Bei Bodenanalysen wurden dort im vergangenen Monat Hinweise auf ein mögliches Massengrab entdeckt. Auslöser der Suche war der Bericht des 98 Jahre alten ehemaligen Widerstandskämpfers Edmond Réveil aus Meymac, der am Lebensabend sein Gewissen erleichtern wollte.

Ziel sei es nun, "die sterblichen Überreste der seit 80 Jahren an diesem Ort vergessenen deutschen Soldaten zu exhumieren" und sie "nach Deutschland, aber vor allem, wenn möglich, zu ihren Familien zurückzubringen", sagte der Bürgermeister von Meymac, Philippe Brugère, der Nachrichtenagentur AFP. Bei einer ersten Suchaktion in den 1960er Jahren waren nahe Meymac die Leichen von elf Wehrmachtssoldaten geborgen worden.

In der Region hatten deutsche Soldaten schwere Kriegsverbrechen begangen: Im 50 Kilometer südwestlich von Meymac gelegenen Tulle hatten SS-Soldaten am 9. Juni 1944 99 Zivilisten an Balkonen und Laternen aufgehängt. Eine andere SS-Einheit verübte am 10. Juni in dem Ort Oradour-sur-Glane das schlimmste Massaker des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa mit 643 Toten.   © AFP

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