In Chile ist es am Rande von Massenkundgebungen erneut zu schweren Ausschreitungen sowie Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.
Insgesamt wurden in Santiago de Chile und anderen Städten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch 114 Geschäfte geplündert, 30 Gebäude in Brand gesetzt und 20 Polizeireviere angegriffen, wie das Innenministerium am Mittwoch mitteilte. Es seien 347 Polizisten und 46 Demonstranten verletzt und 1.020 Menschen festgenommen worden.
An den Kundgebungen am Dienstag nahmen nach Polizeiangaben insgesamt 250.000 Menschen teil, unter ihnen 80.000 allein in Santiago de Chile. Die Demonstranten verlangten unter anderem eine neue Verfassung. Alle Oppositionsparteien forderten am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung die Regierung auf, eine verfassunggebende Versammlung einzuberufen.
Staatschef Sebastián Piñera rief am Dienstagabend (Ortszeit) "alle Akteure" zum Frieden, mehr Gerechtigkeit und der Ausarbeitung einer neuen Verfassung auf.
"Die Zeit drängt", sagte der Vorsitzende der konservativen Regierungspartei "Renovación Nacional" (RN) Mario Desbordes am Mittwoch dem Sender Radio Cooperativa. Es müsse in den kommenden Tagen eine politische Einigung mit den Oppositionsparteien getroffen werden, um mit einem starken Reformprogramm den Gewaltausbrüchen Einhalt zu gebieten. © dpa
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