Millionen Menschen drängt es nach Europa. Sie fliehen vor Krieg, vor Verfolgen oder auch aus wirtschaftlicher Not. Allein in Deutschland werden dieses Jahr 800.000 Asylanträge eingehen. Noch nie waren es mehr. Die Menschen kommen vor allem über drei Wege nach Europa - und die sind nicht nur beschwerlich, sondern auch höchstgefährlich. Wir zeigen die Routen, die nach Europa führen.
2014 kamen die meisten Flüchtlinge über das zentrale Mittelmeer - ein Weg, der über Nordafrika, das Mittelmeer und italienische Inseln wie Lampedusa führt. Die zweitgrösste Route führte Menschen aus Syrien, Afghanistan und Somalia über das östliche Mittelmeer, die drittgrösste Route über Südosteuropa und Griechenland. Weitere Flüchtlingsrouten führen über die Kanaren und Spanien.
Diese Grafiken zeigen die unterschiedlichen Wege, die Menschen nehmen, um nach Europa zu fliehen.
Die Routen über den Balkan und Osteuropa
Zurzeit kommen laut Bundespolizei täglich 750 bis 800 Menschen über die Balkanroute nach Europa. Die meisten Menschen stammen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Pakistan und Eritrea. Ihre Route führt sie in der Regel über die Türkei und Griechenland.
Vor allem über die westliche Balkanroute von Griechenland über Mazedonien und Serbien nach Ungarn kommen in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen an. Nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 600 Prozent gestiegen.
Die Routen über das Mittelmeer
Vor allem Menschen aus dem Nahen Osten und Westafrika, aber auch aus den ostafrikanischen Ländern Kenia, Somalia, dem Südsudan und Äthiopien kämpfen sich auf einer langen und beschwerlichen Reise bis an die Küste Libyens, Ägyptens, Algeriens und Marokkos. Anschliessend riskieren sie ihr Leben bei der Überfahrt auf dem Mittelmeer. Allein in diesem Jahr sind über 300.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflohen, Tausende sind dabei ertrunken.
Die Knotenpunkte der Krise
Dort, wo die Flüchtlinge zum ersten Mal Schengen-Raum betreten, bilden sich Knotenpunkte. Die Behörden vor Ort sind wegen des Ansturms überlastet, wie auf den griechischen Inseln Kos und Lesbos. Auch in Gevgelija (Mazedonien) an der Grenze zu Griechenland und in Kanjiza an der serbisch-ungarischen Grenze kam es zuletzt zu dramatischen Szenen. In Traiskirchen in Österreich und in Ungarn verschlimmert sich die Lage ebenfalls, während sich die Situation in Lampedusa seit Monaten nicht entspannt hat. Zudem versuchen immer mehr Menschen durch den Ärmelkanal von Frankreich nach Grossbritannien zu gelangen.
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