Zwei Leipziger Kitas wollen Schweinefleisch von ihrer Speisekarte streichen. Die Junge FPÖ fordert daraufhin eine "Schnitzelpflicht" für Österreichs Kindergärten. Diese Forderung untermalt sie mit dem Bild eines panierten Fischfilets.

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In den letzten Tagen sorgte eine Meldung für Diskussionen: Zwei Kindertagesstätten in Leipzig wollen aus Rücksicht auf muslimische Kinder kein Schweinefleisch mehr anbieten - und lösten damit eine öffentliche Debatte aus.

Nach heftiger Kritik nahm der Chef der beiden Kitas, Wolfgang Schäfer, am Dienstagabend den Beschluss zurück: Die Speiseplanänderung sei vorerst ausgesetzt. Man werde die Massnahme im kommenden Kindergartenjahr mit den Eltern noch einmal ausführlich diskutieren.

Junge FPÖ ruft nach "Schnitzelpflicht"

Obwohl in österreichischen Einrichtungen von einem Schnitzelverbot keine Rede war, sah sich die Freiheitliche Jugend Österreich (FJÖ) genötigt, für eine "Schnitzelpflicht" einzutreten.

"Jedes Kind soll in den Genuss eines Schnitzels kommen dürfen", forderte RFJ-Bundesobmann Maximilian Krauss via Facebook. "Wer aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch isst, soll es bleiben lassen. Aber wir werden es nicht dulden, dass unsere Kinder deshalb zu einem Verzicht von Schweinefleisch gezwungen werden."

Das "Schnitzel" auf dem Teller ist ... ein Fischfilet

Illustriert war Krauss' Forderung mit einem Bild, das ein Schnitzel zeigen sollte. Die Betonung liegt auf "sollte" - zeigt es doch in Wirklichkeit ein paniertes Stück Fisch, wie aufmerksamen Twitter-Nutzern auffiel.

Wie der "Standard" recherchierte, ist das Symbolbild unter anderem auf der Plattform "Depositphotos" verfügbar - unter dem Titel "Fischgericht - gebratenes Fischfilet, Pommes Frites mit Gemüse– Stockbild".

Krauss erntete für sein Posting viel Kritik. Einige Nutzer warfen ihm vor zu polarisieren, statt sich für gesunde Ernährung einzusetzen. Zudem sei das originale Wiener Schnitzel vom Kalb und nicht vom Schwein.

Symbolbild schon einmal falsch eingesetzt

Es ist nicht das erste Mal, dass die FPÖ das Symbolbild falsch verwendet: Vergangenes Jahr teilte es Ex-FPÖ-Bundesrat Michael Raml bei Facebook mit dem Zitat "Die EU kann mir mein knuspriges Schnitzel nicht verbieten".

Damals ging es um eine EU-Richtlinie zur Vermeidung von Acrylamid. Der als krebserregend eingestufte Stoff entsteht beim beim Rösten, Braten, Backen oder Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln. Betroffen sind vor allem Produkte auf Kartoffel- und Getreidebasis sowie Kaffee.

Verwendete Quellen:

  • Facebook-Konto der Freiheitlichen Jugend Österreichs
  • Standard.at: FPÖ bewirbt "Schnitzelpflicht" mit paniertem Fisch
  • Reddit.com: Nach dem Osterhasen wird jetzt das Schnitzel gerettet
  • Depositphotos.com: Fischgericht - gebratenes Fischfilet, Pommes Frites mit Gemüse– Stockbild

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