Französische Justizkreise berichten am Mittwoch, dass Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy wegen des Vorwurfs der Bestechung vor Gericht muss. Das Kassationsgericht wies den Einspruch des konservativen Politikers zurück.

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Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy kommt wegen Bestechung und illegaler Justizbeeinflussung vor Gericht. Das Kassationsgericht als oberste juristische Instanz wies nach Justizangaben vom Mittwoch den Einspruch des konservativen Politikers gegen die angeordnete Prozesseröffnung endgültig zurück. Es ist das erste Mal, dass dem Ex-Staatschef, gegen den wegen weiterer Vorwürfe ermittelt wird, der Prozess gemacht wird.

Verdacht: Erpressungsversuch zu laufenden Ermittlungen

Nach Überzeugung der Ermittler hatte Sarkozy im Jahr 2014 versucht, einen Staatsanwalt am Obersten Gerichtshof zu bestechen, um Informationen zum Stand eines gegen ihn laufenden Ermittlungsverfahrens zu erlangen. Demnach stellte der Ex-Präsident dem Staatsanwalt in Aussicht, ihm im Austausch für die Informationen einen begehrten Posten in Monaco zu vermitteln.

Auf die Spur kamen die Ermittler dem mutmasslichen Bestechungsversuch durch abgehörte Telefongespräche. Sarkozys Telefone waren 2014 im Zuge von Ermittlungen zu mutmasslichen illegalen Wahlkampfspenden aus Libyen überwacht worden.

Prozess ist eine Premiere in Frankreich

Der bevorstehende Prozess gegen Sarkozy ist eine Premiere: Noch nie zuvor während der Fünften Republik musste sich ein französisches Ex-Staatsoberhaupt wegen Korruption vor der Justiz verantworten.

Das Kassationsgericht wies am Dienstag auch Einsprüche von Sarkozys Anwalt sowie des betroffenen Staatsanwaltes zurück; damit wird auch ihnen der Prozess gemacht. Neben Korruption und Justizbeeinflussung wird ihnen Verstoss gegen das Berufsgeheimnis vorgeworfen.

Ein genaues Datum für den Prozess steht noch nicht fest. Er dürfte den Angaben zufolge in den kommenden Monaten in Paris beginnen. Sarkozy war von 2007 bis 2012 französischer Staatschef. Nachdem er bei den Vorwahlen seiner konservativen Partei Ende 2016 unterlag, zog er sich aus der Politik zurück.

(sus/AFP)

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