Frankreich und Polen wollen ihre Beziehung erneuern. Man wolle ein neues Kapitel aufschlagen, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag bei einem Besuch des neuen, proeuropäischen Regierungschefs Polens, Donald Tusk, in Paris. Dazu werde ein neues Abkommen zwischen beiden Ländern vorbereitet. "Ich möchte hier noch einmal unsere Freundschaft zum Ausdruck bringen und unsere Freude, dich hier wiederzusehen und über dich und deine Regierung vertrauensvolle, proeuropäische Partner zu haben, die bei der europäischen Sicherheit und unseren grossen Herausforderungen klar sind", sagte Macron an Tusk gerichtet. "Welcome back!"
Tusk sagte, er wolle sein Amt als Polens Regierungschef damit beginnen, die Beziehungen zu den wichtigsten europäischen Partnern so schnell wie möglich neu zu beleben. Er habe das Gefühl, dass in dieser schwierigen Zeit die Positionen Frankreichs und Polens sehr ähnlich seien, auch was die Geopolitik und Fragen der Sicherheit angehe. "Europa muss ein sicherer Kontinent werden, und das bedeutet, dass die Europäische Union, Frankreich und Polen starke Staaten werden müssen, die bereit sind, ihre eigenen Grenzen und ihr eigenes Territorium zu verteidigen und zu unterstützen."
Tusk sagte: "In der Tat ist ein Mega-Plan für ein sicheres Europa, für europäische Sicherheit, heute absolut notwendig." Tusk übersetzte die Abkürzung MEGA mit "Make Europe Great Again" (Macht Europa wieder grossartig) - in Anlehnung an das berühmte Wahlkampfmotto "Make America Great Again" (Macht Amerika wieder grossartig), mit dem der frühere US-Präsident und heutige Präsidentschaftsbewerber Donald Trump wirbt. Tusk sagte: "Ich möchte gern, dass wir heute ein gemeinsames Signal an Europa und an den ganzen Westen senden, dass wir bereit sind, in allen Situationen, auch in den schwierigsten, voll solidarisch zu sein"
Macron betonte, die französisch-polnische Zusammenarbeit etwa in den Bereichen Verteidigung und Energie trage zur Stärkung der europäischen Souveränität bei. Sowohl Frankreich als auch Polen spielten eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Ukraine, sagte Macron und lobte die Zusammenarbeit der beiden Armeen. Er forderte, alles, was Europa tue, um strategisches Material und Munition an die Ukraine zu liefern, müsse der Stärkung des Industrie- und Verteidigungsstandortes Europa dienen. Produktionskapazitäten sollten erhöht werden, sodass Europa eine ergänzende Sicherheits- und Verteidigungsmacht zur Nato und der europäische Sockel des transatlantischen Bündnisses werde.
© dpa
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