• ➤ 00:09 Uhr: Ausschreitungen bei Demos in Paris und anderen Städten
  • 22:42 Uhr: Le Pen nach Parlamentswahl: "Unser Sieg ist nur aufgeschoben"
  • 22:04 Uhr: Macron beschwört die "Einheit der Nation"
  • 20:38 Uhr: Frankreichs Linksbündnis erhebt Anspruch auf Regierungsbildung
  • 20:00 Uhr: Grosse Überraschung in Frankreich: Linksbündnis liegt laut Prognose vorne

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➤ Ausschreitungen bei Demos in Paris und anderen Städten

  • 00:09 Uhr

Bei Kundgebungen nach der Parlamentswahl in Frankreich ist es in Paris und anderen Städten zu schweren Ausschreitungen und Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.

In Paris versammelten sich Tausende Menschen auf dem Place de la République im Zentrum der Hauptstadt, um den Sieg des Linksbündnisses bei der vorgezogenen Wahl zu feiern. Dabei geriet ein Teil der Demonstranten nach Medienberichten mit den Ordnungskräften aneinander, die daraufhin Tränengas einsetzen. Barrikaden aus Holz wurden in Brand gesetzt.

Im Zentrum von Paris hatten etliche Geschäfte und Banken ihre Fenster am Wahltag mit Blick auf befürchtete Ausschreitungen mit Holzplatten gesichert. Innenminister Gérald Darmanin hatte für den Wahltag 30.000 Beamte mobilisiert, um mögliche Krawalle zu verhindern. 5000 von ihnen sollten alleine in Paris und den Vororten im Einsatz sein.

Auch aus Lille in Nordfrankreich wurden Zusammenstösse zwischen Antifaschisten und der Polizei gemeldet. Hier ging die Polizei ebenfalls mit Tränengas gegen die Menschen vor. Im westfranzösischen Rennes gab es nach Medienberichten 25 Festnahmen, nachdem die Bereitschaftspolizei mit Tränengas gegen linke Demonstranten vorgegangen war, die unter anderem "Alle hassen die Polizei" skandiert hatten.

In Nantes wurde ein Polizist nach einem Bericht der örtlichen Zeitung durch den Wurf eines Molotowcocktails verletzt. Demonstranten warfen Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte, die ihrerseits Tränengas einsetzen.

In Frankreichs zweitgrösster Stadt Marseille kamen ebenfalls sehr viele Menschen zur Feier des Wahlsiegs der Linken im Stadtzentrum zusammen. Die Polizei hielt sich zunächst zurück, während die Demonstranten Slogans gegen rechtslastige Medien riefen. (dpa)

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Die Parlamentswahl in Frankreich

Nach dem schlechten Abschneiden seiner liberalen Partei bei der Europawahl am 9. Juni hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron überraschend das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angesetzt. "Unser Wille ist es, Klarheit zu schaffen, damit wir vorankommen", hiess es aus dem Umfeld des Präsidenten.

Allerdings ist der riskante Poker für Macron nicht aufgegangen. Bei der ersten Runde der Parlamentswahl am 30. Juni holte der rechtsnationale "Rassemblement National" (RN) die meisten Stimmen.

Nach der zweiten Runde liegt nun das links-grüne Bündnis Hochrechnungen vom Sonntagabend (22.28 Uhr) zufolge überraschend vorn. Die Neue Volksfront kommt demnach auf 177 bis 192 von 577 Sitzen. Der RN von Marine Le Pen, die auf eine absolute Mehrheit gehofft hatte, würde demnach mit 138 bis 145 Sitzen auf den dritten Platz abrutschen - noch hinter dem Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron mit 152 bis 158 Sitzen. (fab/afp)

© AFP/PAZ PIZARRO SYLVIE HUSSON

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Le Pen nach Parlamentswahl: "Unser Sieg ist nur aufgeschoben"

  • 22:42 Uhr

Angesichts der Prognosen nach der zweiten Runde der Parlamentswahl in Frankreich hat die Rechtspopulistin Marine Le Pen von einem "aufgeschobenen" Sieg ihrer Partei Rassemblement National gesprochen. "Die Flut steigt. Sie ist dieses Mal nicht hoch genug gestiegen, aber sie steigt weiter und deshalb ist unser Sieg nur aufgeschoben", sagte Le Pen im Fernsehsender TF1.

Le Pens RN landete bei der zweiten Runde der Parlamentswahl Prognosen zufolge auf dem dritten Platz, hinter dem links-grünen Wahlbündnis und dem Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron. Der RN hatte sich Hoffnungen auf die absolute Mehrheit gemacht.

"Ich habe zu viel Erfahrung, um von einem Ergebnis enttäuscht zu sein, bei dem wir unsere Anzahl an Abgeordneten verdoppeln", sagte Le Pen weiter mit Blick auf das Resultat. Der RN sei "die stärkste" Partei in Frankreich. (afp)

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Macron beschwört die "Einheit der Nation"

  • 22:04 Uhr

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der ersten Prognosen nach der zweiten Runde der Parlamentswahl zur Zurückhaltung bei deren Interpretation aufgerufen. "Die Frage ist, wer regieren und wer eine Mehrheit bilden kann", hiess es am Sonntag im Elysée. Gemäss der republikanischen Tradition werde Macron die Struktur der neuen Nationalversammlung abwarten, bevor er Entscheidungen treffe, hiess es weiter.

Der Präsident sei der Garant der staatlichen Institutionen und werde darauf achten, "dass der Wählerwille respektiert werde". Weiter wurde hervorgehoben : "Demut, aber nach sieben Jahren ist der Mitte-Block sehr lebendig." Die Franzosen hätten "die extreme Rechte nicht gewollt". Wichtig sei nun die "Einheit der Nation".

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat währenddessen seinen Rücktritt angekündigt. "Gemäss der republikanischen Tradition und meinen Prinzipien entsprechend reiche ich morgen meinen Rücktritt beim Präsidenten ein", sagte er am Sonntag in Paris. Es steht dem Präsidenten offen, den Rücktritt anzunehmen oder nicht. (afp)

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Rechtspopulist Bardella wirft Macron "Bündnis der Schande" vor

  • 21:08 Uhr

Nach dem voraussichtlichen Abrutschen seiner Partei auf den dritten Platz bei der Parlamentswahl in Frankreich hat der rechtspopulistische Parteichef Jordan Bardella ein "Bündnis der Schande" gegen den Rassemblement National (RN) angeprangert.

"Das Bündnis der Schande und die Wahlabsprachen, die (Präsident Emmanuel) Macron mit linksradikalen Gruppen getroffen hat, berauben die Franzosen heute Abend einer Politik des Aufschwungs, die sie mit grosser Mehrheit befürwortet hatten", sagte Bardella mit Blick auf den taktischen Rückzug zahlreicher Kandidaten in der Stichwahl am Sonntag in Vincennes bei Paris.

"Diese Absprachen werfen Frankreich in die Arme der Linksextremen", erklärte Bardella. Seine Partei habe dennoch "den grössten Durchbruch in ihrer Geschichte", betonte er. "Der RN ist mehr denn je die einzige Alternative gegenüber der Einheitspartei", betonte Bardella, dessen Anhänger seinen Namen skandierten und bei der Erwähnung der Regierung in Buhrufe ausbrachen. (afp)

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Nach Überraschungssieg: Frankreichs Linksbündnis erhebt Anspruch auf Regierungsbildung

  • 20:38 Uhr

Das links-grüne Wahlbündnis in Frankreich hat angesichts der ersten Prognosen Anspruch auf die Regierungsbildung erhoben. "Die Neue Volksfront ist bereit zum Regieren", sagte der frühere Parteichef der linkspopulistischen Partei La France Insoumise (LFI), Jean-Luc Mélenchon, am Sonntag in Paris. Er forderte den Rücktritt von Premierminister Gabriel Attal. "Wir haben gewonnen", skandierten die Unterstützer des Linksbündnisses.

Sozialisten-Chef Olivier Faure sprach sich ausdrücklich gegen eine mögliche "Koalition" mit dem Regierungslager aus. "Die Neue Volksfront muss diese neue Seite unserer Geschichte in die Hand nehmen", sagte Faure. Das Bündnis habe eine "immense Verantwortung". Faure betonte, dass die Rentenreform, die das Rentenalter auf 64 Jahre angehoben hatte, abgeschafft werden solle. "Es ist an der Zeit, die Superreichen und die Supergewinne zu besteuern", erklärte er. (afp)

Parlamentswahl in Frankreich
Der Chef der Linkspartei, Jean-Luc Melenchon (Mitte), erhebt den Machtanspruch in Paris. © dpa / Antonin Burat/Le Pictorium via ZUMA Press

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Grosse Überraschung in Frankreich: Linksbündnis liegt laut Prognose vorne

  • 20:00 Uhr

Bei der Parlamentswahl in Frankreich liegt ersten Hochrechnungen zufolge das Linksbündnis "Nouveau Front Populaire" überraschend vorn. Das rechtsnationale "Rassemblement National" könnte demnach nur auf dem dritten Platz hinter dem Mitte-Lager von Staatspräsident Emmanuel Macron landen, wie die Sender TF1 und France 2 nach Schliessung der Wahllokale berichteten. Die absolute Mehrheit von 289 Sitzen dürfte keines der Lager erreichen.

Das linke Bündnis könnte den Zahlen zufolge auf 172 bis 215 der 577 Sitze kommen, Macrons Kräfte auf 150 bis 180 und das Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen und seine Verbündeten auf 120 bis 152.

Das Ergebnis ist eine grosse Überraschung. Nach der ersten Wahlrunde vor einer Woche sahen Prognosen das RN noch knapp unter der absoluten Mehrheit und damit möglicherweise in der Lage, die nächste Regierung zu stellen. Der Rechtsruck fällt nun geringer aus als erwartet.

Wie es weitergeht, ist vorerst unklar. Mit dem Ergebnis ergeben sich verschiedene Zukunftsszenarien. Die Linken könnten versuchen, von den Mitte-Kräften Unterstützung zu bekommen - entweder als eine Minderheitsregierung mit Duldung oder in einer Art Grossen Koalition. Angesichts der gegensätzlichen politischen Ausrichtungen ist allerdings nicht abzusehen, ob dies gelingen könnte. (dpa)

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Anspannung vor der Prognose: Paris rüstet sich für mögliche Ausschreitungen

  • 19:04 Uhr

Pariser bereitet sich auf mögliche Ausschreitungen im Zusammenhang mit der heutigen zweiten Runde der Parlamentswahl vor. Auf der berühmten Einkaufsmeile Champs-Elysées wurden nach Angaben des Senders "franceinfo" mehrere Geschäfte verbarrikadiert. Ähnliches wurde aus anderen französischen Städten berichtet.

Auch die Sicherheitskräfte haben sich in Paris auf mögliche Unruhen vorbereitet: 30.000 Polizisten wurden mobilisiert, 5000 Beamte sollen alleine in der Hauptstadt und ihren Vororten zum Einsatz kommen, wie Innenminister Gérald Darmanin zuvor angekündigt hatte. Schon nach dem starken Abschneiden der Rechtsnationalen im ersten Wahlgang vor einer Woche war es zu Protesten und zum Teil zu Ausschreitungen gekommen. (dpa)

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Wahlbeteiligung in Frankreich bis 17 Uhr bei fast 60 Prozent

  • 17:45 Uhr

Bei der zweiten Runde der Parlamentswahl in Frankreich zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Dem Innenministerium in Paris zufolge gaben bis 17 Uhr 59,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das ist ein Plus von rund 20 Prozentpunkten im Vergleich zur vorigen Parlamentswahl 2022: Vor zwei Jahren hatten zum gleichen Zeitpunkt nur 38,1 Prozent gewählt.

Die Gesamtbeteiligung dürfte am Ende nach Prognosen mehrerer Institute bei rund 67 Prozent liegen. Das wäre die höchste Zahl seit 1997. (fab/dpa)

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Linkes Bündnis siegt in drei Überseegebieten

  • 18:10 Uhr

Aus den französischen Überseegebieten, die bereits am Samstag gewählt hatten, trafen am Sonntag bereits Ergebnisse ein. In Guadeloupe, Martinique und Guyana ging das links-grüne Wahlbündnis als Sieger aus der Wahl hervor - was jedoch nicht als nationale Tendenz gewertet werden kann. In Neukaledonien wurde erstmals seit 1986 ein Befürworter der Unabhängigkeit gewählt. (afp)

Lesen Sie auch: Unruhen im französischen Überseegebiet: Das ist in Neukaledonien los

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Le Pen kritisiert Mbappé: "Die Franzosen haben es satt"

  • 16:09 Uhr

Marine Le Pen vom Rassemblement National (RN) kritisiert Frankreichs Fussball-Superstar Kylian Mbappé für dessen öffentliche Aufrufe, einen Wahlsieg der rechtsnationalen Partei zu verhindern. "Die Franzosen haben es satt, belehrt und beraten zu werden, wie sie wählen sollen", sagte die 55 Jahre alte frühere RN-Vorsitzende dem Fernsehsender CNN: "Mbappé vertritt nicht die Franzosen mit Migrationshintergrund, denn es gibt viel mehr von ihnen, die vom Mindestlohn leben, sich keine Wohnung und keine Heizung leisten können, als Leute wie Herrn Mbappé."

Der WM-Torschützenkönig hatte sich während der EM klar zur politischen Situation in seinem Heimatland geäussert. "Es ist eine brenzlige Situation. Wir dürfen nicht erlauben, dass unser Land in die Hände dieser Leute fällt", hatte der 25-Jährige gesagt. "Ich hoffe, dass sich am Ergebnis noch etwas ändert und dass die Leute die richtigen Parteien wählen." (dpa)

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Bis zum Mittag höchste Wahlbeteiligung seit 1981

  • 14:53 Uhr

Angesichts der Brisanz des Urnengangs strömen die Franzosen bei der entscheidenden zweiten Runde der Parlamentswahl in Scharen in die Wahllokale: Bis Sonntagmittag gaben laut offiziellen Angaben gut 26,6 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab. Das ist die höchste Beteiligung zu diesem Zeitpunkt seit 1981.

Bei der ersten Wahlrunde vor einer Woche hatten um 12.00 Uhr 25,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, nun waren es gut 26,6 Prozent. In einigen Regionen lag die Beteiligung beim entscheidenden Wahlgang zur Zukunft des Landes sogar bei über 30 Prozent. (dpa)

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Mit Material von dpa und afp

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