Die französische Nationalversammlung debattiert ab Montagnachmittag über den beschleunigten Bau zusätzlicher Atomreaktoren. Der Senat hatte den Gesetzentwurf bereits angenommen. Ursprünglich ging es in erster Linie darum, bürokratische Hürden beim Bau der geplanten neuen Reaktoren abzubauen. Doch die Senatoren fügten dem Text hinzu, dass Frankreich sich von dem Ziel verabschiedet, den Anteil des Atomstroms bis 2035 auf 50 Prozent herunterzufahren.

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Atomkraftgegner verweisen darauf, dass eine solche politische Wende nicht in einem ursprünglich eher technischen Gesetz versteckt werden solle, sondern einer öffentlichen Debatte bedürfe. Die Diskussion erfolgt zudem vor dem Hintergrund neu entdeckter Leitungsrisse in mehreren Atomkraftwerken. Diese sind deutlich tiefer als die bislang entdeckten und befinden sich zudem an Stellen, wo sie nicht vermutet wurden.

Dies stellt den Zeitplan des Kraftwerkbetreibers zum Wiederhochfahren seiner vom Netz genommenen Atomkraftwerke in Frage. Wegen anhaltender Probleme mit seinem alternden Atompark hatte Frankreich im vergangenen Jahr so wenig Strom produziert wie seit drei Jahrzehnten nicht.

Präsident Emmanuel Macron will noch während seiner Amtszeit das Fundament legen lassen für die ersten beiden von sechs geplanten neuen Atomreaktoren.  © AFP

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