Mehr als 20 Jahre nach ihrer Inhaftierung im US-Gefangenenlager Guantanamo in Kuba sind zwei frühere afghanische Häftlinge in ihre Heimat zurückgekehrt.
Abdul Karim und Abdul Sahir seien am Montagmorgen aus dem Oman kommend in der afghanischen Hauptstadt Kabul gelandet, teilten Sahirs Sohn Mohammad Osman sowie Mitarbeiter des Flughafens mit. Er sei "sehr glücklich", sagte Osman.
Nach ihrer Ankunft in Kabul wurden die Rückkehrer in einen VIP-Bereich gebracht. Am Flughafen hatten sich zahlreiche Anhänger mit Blumen versammelt, an der Strasse zum Flughafen waren Plakate zur Begrüssung aufgestellt.
Sahir und Karim waren zwei von hunderten mutmasslichen Kämpfern, die im Zuge des "Kriegs gegen den Terror" der USA gefangen genommen und in das geheimnisumwobene Lager des US-Marinestützpunkts Guantanamo Bay auf Kuba gebracht wurden. Den US-Behörden werden Folter und Missbrauch von Gefangenen in dem Lager vorgeworfen. Viele Insassen werden dort ohne formelle Anklage festgehalten und können rechtlich nicht gegen ihre Inhaftierung vorgehen. Die meisten Insassen wurden im Laufe der Jahre freigelassen, darunter auch einige hochrangige Taliban.
Sahir kam laut afghanischen Innenministerium und US-Dokumenten im Jahr 2002 nach Guantanamo. Karim wurde 2003 nach seiner Festnahme in Pakistan und anschliessenden Überstellung in US-Gewahrsam nach Guantanamo gebracht. Beide wurden 2017 schliesslich in den Oman verlegt und unter Hausarrest gestellt.
In Guantanamo ist noch ein afghanischer Gefangener inhaftiert. Die Familie von Mohammed Rahim fordert weiter dessen Freilassung. Der US-Geheimdienst CIA warf ihm vor, ein enger Mitarbeiter von Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden zu sein. Rahims Familie weiss nach eigenen Angaben bis heute nicht, warum er festgenommen wurde.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden arbeitet darauf hin, die Zahl der Häftlinge in Guantanamo zu verringern und das Gefangenenlager schliesslich dicht zu machen.
© AFP
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