Syriens Machthaber Baschar al-Assad und der russische Präsident Wladimir Putin sind am Mittwoch in Moskau zu einem mit Spannung erwarteten Gespräch zusammengekommen. Zu Beginn des im russischen Fernsehen übertragenen Treffens begrüsste Putin die "Entwicklung" der Beziehungen zwischen Moskau und Damaskus. Er kündigte zudem an, dass Russland Syrien nach der schweren Erdbebenkatastrophe im syrisch-türkischen Grenzgebiet im Februar weiterhin humanitäre Hilfe leisten werde.

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Der Kreml bemüht sich derzeit verstärkt um eine Aussöhnung der türkischen Regierung mit seinem Verbündeten Assad. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, russisch-syrischen bilateralen Beziehungen stünden im Vordergrund der Gespräche. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien würden aber "sicherlich auf die eine oder andere Weise angesprochen".

Damaskus und Ankara unterhalten seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 faktisch keine Beziehungen mehr zueinander. Die Türkei hatte sich im Syrien-Konflikt auf die Seite von Regierungsgegnern gestellt. Russland ist seinerseits der wichtigste Verbündete von Damaskus und hat entscheidend zugunsten der syrischen Armee in den Bürgerkrieg eingegriffen.

Zuletzt hatte Assad die russische Hauptstadt im September 2021 besucht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan deutete kürzlich die Möglichkeit eines Treffens mit Assad zur Wiederaufnahme der Beziehungen an. Im Dezember trafen sich bereits die Verteidigungsminister der Türkei, Syriens und Russlands zu ihrem ersten Dreiergespräch seit 2011. Laut türkischen Medienberichten treffen sich in dieser Woche zudem Diplomaten aus Russland, Syrien, der Türkei und dem Iran in Moskau.

Assad ist seit der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen seine Regierung im Jahr 2011 und dem daraus entstandenen Bürgerkrieg international weitgehend isoliert. Seit dem verheerenden Erdbeben am 6. Februar aber haben mehrere arabische Staaten wieder verstärkt den Kontakt zur Regierung in Damaskus gesucht.


  © AFP

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