• Anhänger des abgewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro haben in Brasília versucht, das Polizeipräsidium zu stürmen.
  • Dabei kam es zu gewaltsamen Zusammenstössen mit der Polizei.

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Gewaltsame Zusammenstösse in Brasília: Vor der Polizeizentrale der brasilianischen Hauptstadt haben Anhänger des abgewählten rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonara am Montagabend (Ortszeit) randaliert.

Wie ein AFP-Fotograf vor Ort berichtete, ging die Polizei mit Gummigeschossen und Trängengas gegen Demonstranten vor, die mit Steinen warfen und teilweise mit Stöcken bewaffnet waren. Autos und Busse wurden in Brand gesetzt. Die Demonstranten wollten lokalen Medien zufolge das Polizeipräsidium stürmen.

Auslöser der Gewalt war Inhaftierung eines indigenen Anführers

Auslöser der Eskalation war den Medienberichten zufolge die Inhaftierung auf richterliche Anordnung hin des indigenen Anführers José Acacio Serere Xavante wegen "anti-demokratischer" Drohungen und Gewalt. Ihm wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, zu Gewalt gegen den neu gewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva aufgerufen zu haben. Unter anderem soll er eine Demonstration vor dem Hotel organisiert haben, in dem sich der linksgerichtete Lula derzeit aufhält.

Wenige Stunden vor den Zusammenstössen war Lula bei einer Zeromonie offiziell als Wahlsieger bestätigt worden. Bei den Feierlichkeiten am Montag war der 77-Jährige sehr gerührt und brach in Tränen aus. Lula hatte die Präsidentschaftswahlen Ende Oktober gegen Bolsonaro knapp gewonnen, der seit 2019 Staatsoberhaupt Brasiliens war. Bolsonaro hatte vor der Wahl stets damit gedroht, eine Wahlniederlage nicht anzuerkennen, weil dies nur durch Betrug zustandegekommen sein könnte. (AFP/tas)

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