- Gil Ofarim behauptet, dass ein Hotelmitarbeiter in Leipzig ihn im Oktober antisemitisch beleidigt haben soll.
- Die Ermittlungen im Fall Ofarim bedeuten offenbar einen grossen Aufwand.
- Die Polizei hat die fraglichen Geschehnisse im Hotel nachgestellt und rekonstruiert.
Anfang Oktober hat Musiker
Sie stellten den Vorfall in dem Hotel nach, wie der "Spiegel" berichtet. Ein Schauspieler soll dabei die Rolle von Musiker Gil Ofarim übernommen haben.
Szenen im Leipziger Hotel werden originalgetreu nachgestellt
Der Musiker hatte mit einem Video, das er am 5. Oktober auf Instagram postete, für eine Welle der Entrüstung gesorgt. Darin erzählte er, dass er von einem Mitarbeiter des Leipziger Hotels dazu aufgefordert worden war, seine Halskette mit einem Davidstern einzupacken. Erst dann dürfe er einchecken.
Die mit den gleichen Lichtverhältnissen, Blickwinkeln und der Kleidung nachgestellten Aufnahmen sollen nun mit den Originalvideos vom fraglichen Abend abgeglichen werden.
Gil Ofarim: "Es geht hier nicht um die Kette"
Erste Zweifel an Ofarims Darstellung des Antisemitismus-Vorfalls kamen auf, nachdem die "Bild am Sonntag" Mitte Oktober unter Berufung auf tonlose Überwachungsvideos aus dem Hotel berichtet hatte, dass Ofarims Kette mit dem Davidstern angeblich gar nicht zu sehen sei.
Ende Oktober zog ein weiterer Bericht die Aussagen des Sängers in Zweifel. "Die Zeit" berichtete von einer internen Untersuchung: Keiner der von einer Rechtsanwaltskanzlei befragten Zeugen des Abends habe eine antisemitische Beleidigung vernommen, hiess es dort.
Gil Ofarim erklärte "Bild am Sonntag" Mitte Oktober: "Der Satz, der fiel, kam von hinten. Das heisst, jemand hat mich erkannt. Es geht hier nicht um die Kette. Es geht eigentlich um was viel Grösseres. Da ich oft mit dem Davidstern im Fernsehen zu sehen bin, wurde ich aufgrund dessen beleidigt." Es gehe nicht darum, "ob die Kette im Hotel zu sehen war oder nicht. Sondern es geht darum, dass ich antisemitisch beleidigt worden bin".
Lesen Sie auch: Gil Ofarims Anwalt setzt nach interner Ermittlung weiter auf die Polizei © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.