Gut drei Jahre nach einem schweren Unglück an einem jüdischen Wallfahrtsort im Norden Israels ist es dort zu Konfrontationen zwischen streng religiösen Juden und der Polizei gekommen.
Israel hatte den Ort in diesem Jahr wegen des Dauerbeschusses durch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah aus Sicherheitsgründen für die Feierlichkeiten zu Lag Baomer geschlossen. Am Samstagabend durchbrachen jedoch Hunderte Gläubige nach Medienberichten trotzdem Absperrungen und lieferten sich Konfrontationen mit der Polizei.
Die Polizei teilte mit, die Gläubigen hätten mit ihrem Verhalten sich selbst und die Sicherheitsbeamten in Gefahr gebracht. Sie hätten die Polizisten bei gewaltsamen Ausschreitungen mit Gegenständen beworfen. Es sei daraufhin Verstärkung gerufen worden, die Protestierenden seien zurückgedrängt worden.
"Seit Beginn des Krieges sind Dutzende von Raketen auf den Meron-Berg geschossen worden", hiess es in der Mitteilung der Polizei. Viele davon seien an Orten eingeschlagen, an denen üblicherweise Zehntausende von Menschen für die Feiern auf dem Berg passierten.
Rund 100 000 streng religiöse männliche Gläubige hatten sich am 29. April 2021 aus Anlass des jüdischen Feiertags Lag Baomer am Grab des Rabbis Schimon Bar Jochai am Meron-Berg versammelt, als eine Menschenmenge auf einer abschüssigen Rampe ins Rutschen kam und Teilnehmer erdrückt wurden.
Neben 45 Toten gab es bei der Massenpanik auch rund 150 Verletzte. Eine Untersuchungskommission hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu eine Mitschuld zugewiesen, ebenso wie damaligen Ministern und der Polizei. © dpa
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