Die arabischen Golfstaaten haben die Ankündigung der Konfliktparteien im seit Jahren andauernden Jemen-Konflikt begrüsst, sich zu einer erneuten Feuerpause und der Eröffnung eines neuen Friedensprozesses zu verpflichten.
In einer am Montag veröffentlichten Erklärung ermutigte das saudiarabische Aussenministerium die jemenitischen Parteien, "sich an den Tisch des Dialogs zu setzen, um eine umfassende und dauerhafte politische Lösung unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen zu erreichen". Riad begrüsse die Ankündigung eines "Fahrplans, um auf dem Weg zum Frieden voranzukommen".
Das Golfemirat Katar dankte der UNO, Saudi-Arabien und Oman für ihre Friedensbemühungen und forderte die jemenitischen Konfliktparteien auf, den Abschluss eines entsprechenden Abkommens voranzubringen. Das Sultanat Oman äusserte die Hoffnung, dass ein Abkommen "so bald wie möglich unterzeichnet wird". Die von Saudi-Arabien unterstützte jemenitische Regierung begrüsste ihrerseits am Sonntag die UN-Bemühungen.
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, hatte am Samstag nach einer Reihe von Gesprächen mit Unterhändlern in Saudi-Arabien und im Oman die Verpflichtung der Konfliktparteien zu diesen Schritten begrüsst. Der UNO zufolge umfasst die nun getroffene Vereinbarung die Verpflichtung zur Zahlung von Gehältern staatlicher Bediensteter, die Eröffnung mehrerer Strassen unter anderem in die von den gegen die jemenitische Regierung kämpfenden Huthi-Rebellen blockierte Grossstadt Tais - sowie eine Wiederaufnahme der Erdöl-Exporte.
Der Konflikt in dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel und seine Folgen zählen zu den schlimmsten humanitären Katastrophen weltweit. Die schiitischen Huthi-Rebellen befinden sich seit Jahren im Bürgerkrieg mit der international anerkannten Regierung des Jemen, seit 2014 kontrolliert die mit dem Iran verbündete Miliz die jemenitische Hauptstadt Sanaa.
Im März 2015 begann ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis, zugunsten der Regierungstruppen einzugreifen. Allerdings gelang es dem Bündnis nicht, die von Teheran unterstützten Huthis zu besiegen.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor elf Wochen haben die Rebellen zudem zahlreiche Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer gestartet. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums führten sie 100 Angriffe mit Drohnen und Raketen auf Handelsschiffe aus. Die Huthis sehen sich als Teil einer "Achse des Widerstands" gegen Israel. Die Miliz im Jemen feuerte zudem wiederholt Drohnen und Raketen auf Israel ab.
Im Jemen-Konflikt hatte die Intensität der Kämpfe seit einem von der UNO im April 2022 vermittelten Waffenstillstand abgenommen. Dieser war im Oktober 2022 ausgelaufen, wird aber weiterhin weitgehend eingehalten. © AFP
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