Der Brexit, Grossbritanniens freiwilliges Ausscheiden aus den Reihen der Europäischen Union, ist eine Entscheidung der heutigen für zukünftige Generationen. Scheitere er oder gehe ohne Abkommen über die Bühne, bekäme die EU dafür die Schuld - vermutet der britische Aussenminister.

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Der britische Aussenminister Jeremy Hunt hat die EU vor einem Scheitern der Brexit-Gespräche und einem EU-Austritt seines Landes ohne Abkommen gewarnt.

"Ich glaube ehrlich gesagt, dass künftige Generationen sagen werden, dass die EU in diesem Moment falsch gelegen hat, wenn das in Bitterkeit endet", sagte Hunt am Freitag im BBC-Radio.

May stellt Austrittsvertrag neuerlich zur Abstimmung

Die britische Premierministerin Theresa May will am kommenden Dienstag ein weiteres Mal über den mit Brüssel ausgehandelten Austrittsvertrag abstimmen lassen. Ein erster Versuch Mitte Januar endete in einer historischen Niederlage für die Regierungschefin.

Nachverhandlungen, wie vom Unterhaus verlangt, waren bislang nicht von Erfolg gekrönt. Daher wird auch in der kommenden Woche wieder mit einer Schlappe für May gerechnet.

Für diesen Fall will die Regierungschefin am kommenden Mittwoch über einen Austritt ohne Abkommen abstimmen lassen.

Der Brexit könnte verschoben werden

Wird auch das abgelehnt, sollen die Abgeordneten am Donnerstag entscheiden, ob London eine Verschiebung des Brexits beantragen soll.

Fraglich ist, ob es May gelingt, Brüssel noch Zugeständnisse in letzter Minute abzuringen. Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox, der inzwischen eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen spielt, hatte am Donnerstag versichert, die Gespräche würden "beinahe mit Sicherheit" auch am Wochenende fortgesetzt.

Berichten zufolge reisten aber weder er noch Brexit-Minister Stephen Barclay am Freitag nach Brüssel. Ein Treffen mit EU-Chefunterhändler Michel Barnier am Dienstag war nach Angaben beider Seiten schwierig verlaufen.

May vor Wiedersehen mit Juncker

Spekuliert wurde, ob Premierministerin May selbst am Sonntag oder sogar am Montagfrüh zu einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker reisen könnte.

Britische Medien berichteten, sie wolle eine Rede am Freitag in der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire zu einem Appell an Brüssel nutzen. (dpa/hau)

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