Die britische Polizei bereitet sich darauf vor, dass es im Fall eines ungeregelten Brexits zu Unruhen kommen könnte. Sie mahnt Politiker und Aktivisten, die Stimmung nicht weiter aufzuwiegeln.
Während die Politiker im House of Commons, dem britischen Unterhaus, sich in immer kompliziertere und verzwicktere Brexit-Diskussionen verstricken, liefern sich Anhänger und Gegner des EU-Austritts regelmässig auf der Strasse verbale Duelle.
Angesichts des Brexit-Streits hat die britische Polizei Aktivisten und Politiker dazu aufgerufen, ihren Ton zu mässigen, um die aufgeheizte Stimmung nicht noch weiter zu schüren.
Das Thema Brexit ist "hochemotional"
"Wie wir alle wissen, ist das Thema hochemotional", sagte der Vorsitzende des Rats der Polizeichefs (NPCC), Martin Hewitt, am Donnerstag in London. Deshalb sollten alle, "die eine Plattform und eine Stimme haben", sicherstellen, dass sie die Emotionen nicht weiter anfachten.
"Wir befinden uns in einer unglaublich aufgeheizten Stimmung wegen dieses ganzen Ausstieg-Szenarios", warnte Hewitt weiter.
10.000 Polizisten stehen im Ernstfall bereit
Etwa 10.000 speziell ausgebildete Polizisten stünden binnen 24 Stunden bei grösseren Störungen im Falle eines ungeregelten EU-Austritts parat. Es handele sich aber nur um Vorsichtsmassnahmen, so NPCC-Boss Hewitt. Der NPCC koordiniert unter anderem die Polizeiarbeit in Grossbritannien.
Nach Angaben der Polizei ist die Zahl der Delikte im Zusammenhang mit dem Brexit niedrig, steigt aber deutlich an. So wurden in der vergangenen Woche 26 Vergehen wie bösartige Internetkommentare, Beschimpfungen oder Bedrohungen registriert, 15 mehr als in der Woche davor.
Seit Monaten wird der Schutz von Abgeordneten verstärkt, allen voran von Austrittsgegnern. (hub/dpa/afp)
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