Theresa May blickt den weiteren Verhandlungen über den Brexit zuversichtlich entgegen. Doch aus eigenen Reihen droht ihr weiter Ungemach - einem Zeitungsbericht zufolge sogar eine Revolte.

Mehr News und Hintergründe zum Brexit finden Sie hier

Nach Ansicht der britischen Premierministerin Theresa May ist das Brexit-Abkommen zu 95 Prozent fertig. Seit dem informellen EU-Gipfel in Salzburg im vergangenen Monat seien "wichtige Fortschritte" etwa bei Themen wie Sicherheit und Transport gemacht worden, heisst es in einer in der Nacht zum Montag veröffentlichten Stellungnahme Mays für das Unterhaus in London.

Dennoch muss May einem Zeitungsbericht zufolge eine Revolte fürchten. Sie führte laut "Telegraph" am Wochenende zwei Telefonkonferenzen mit Kabinettsmitgliedern, um mehr Unterstützung in den eigenen Reihen für ihre Brexit-Pläne zu bekommen. Die kommenden Tage könnten zu den schwierigsten ihrer Amtszeit als Regierungschefin gehören, hiess es.

Irlandfrage immer noch nicht gelöst

In der Irlandfrage stimme man nach wie vor nicht mit der EU überein, räumte May in ihrer Stellungnahme ein. London und Brüssel wollen Kontrollen und Schlagbäume an der künftigen EU-Aussengrenze zwischen der EU-Republik Irland und dem britischen Nordirland vermeiden.

Sie fürchten, dass ansonsten wieder Unruhen in der Ex-Bürgerkriegsregion aufflammen könnten. In den Brexit-Verhandlungen konnten sie sich allerdings bislang nicht auf eine praktische Umsetzung einigen.

Grossbritannien will Ende März 2019 die EU verlassen. Die politisch angeschlagene Premierministerin steht unter erheblichem Druck von mehreren Seiten.

Einzelne Tories griffen May am Wochenende in Medien massiv an und drohten ihr wieder damit, das Misstrauen auszusprechen. Kommen genügend Unterzeichner eines "Misstrauenbriefs" zusammen, könnten die Parlamentarier eine Neuwahl der Parteispitze erzwingen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.