In Grossbritannien kam es während des TV-Duells zwischen dem konservativen Premierminister Boris Johnson und dessen Labour-Gegenspieler Jeremy Corbyn in den sozialen Medien zu einem Eklat, über den das ganze Land diskutiert.
Die regierenden Konservativen in Grossbritannien haben für die Umbenennung eines Twitter-Accounts beim ersten TV-Duell im Wahlkampf zwischen Premier
"Es ist unangemessen und irreführend für die Pressestelle der Konservativen, ihren Twitter-Account während dieser Debatte in "factcheckUK" umzubenennen", kritisierte die unabhängige Organisation Full Fact am Mittwoch in dem Kurznachrichtendienst. Dies könne leicht mit Faktencheck-Diensten wie Full Fact oder Fact Check verwechselt werden.
Twitter will auf Aktion der Tories reagieren
Nach dem Ende der Debatte im Fernsehsender ITV am Dienstagabend und Protesten wegen der neuen Bezeichnung benannte die Pressestelle ihren Account wieder in den ursprünglichen Namen um: "CCHQ Press". Twitter kündigte laut BBC im Wiederholungsfall "entscheidende Gegenmassnahmen" an.
Die Labour-Partei sprach von einem "lachhaften Versuch" der Tories, die Zuschauer zu überlisten. "Man kann ihnen kein Wort glauben."
Der Vorsitzende der Konservativen, James Cleverly, wies in einem seitens der Moderatorin energisch geführten BBC-Interview hingegen den Vorwurf der Irreführung zurück und stellte die Aktion als eine Art Notwehr gegen die Lügen dar, die Corbyn während der Debatte mit Johnson verbreitet habe.
Auf die Frage der Moderatorin, warum diese Umbenennung nötig sei, wenn die Konservativen davon ausgehen könnten, dass User ihrem Original-Account Glauben schenkten, antwortete Cleverly erneut mit den Lügen, die Corbyn wider besseren Wissen verbreite.
Konservative manipulierten Starmer-Video
Erst kürzlich hatten die Konservativen wegen eines manipulierten Videos heftige Kritik einstecken müssen. Der als eloquent bekannte Labour-Politiker Keir Starmer ist in einem Clip im ITV-Fernsehen zu sehen, wie er auf die Frage eines Moderators zum Brexit völlig ratlos in die Kamera blickt und schweigt. Aufzeichnungen der Sendung beweisen aber, dass Starmer sofort eine Antwort parat hatte.
Grossbritannien wählt am 12. Dezember ein neues Parlament
Die Briten werden am 12. Dezember ein neues Parlament wählen. Für ihre Antworten im ersten TV-Duell ernteten Johnson und Corbyn am Dienstagabend auch viel Spott und Gelächter.
Nach einer Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov war das Publikum in ungefähr gleiche Teile in der Frage gespalten, wer das Duell für sich entscheiden konnte. Für Johnson, der als klarer Favorit in die Auseinandersetzung gegangen war, dürfte das eine Enttäuschung sein. (hau/dpa)
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