Seit 2009 war er Sprecher des britischen Unterhauses, nun verabschiedet sich John Bercow mit einem letzten Interview aus seiner langjährigen Amtszeit. Mit dem Sender CNN spricht er über seine Einstellung zum Brexit, seine ständigen Kritiker - und kämpft vor laufenden Kameras mit den Tränen.

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Anfang September gab John Bercow bekannt, sein Amt als Präsident des Unterhauses niederzulegen. Spätestens am 31. Oktober wolle er von seinem Posten zurücktreten - genau an dem Tag, an dem Grossbritannien die EU nach wie vor und trotz aller Widrigkeiten verlassen will. Zufall? Definitiv nicht.

Im Gespräch mit CNN erzählt er offen, dass die Brexit-Debatten die schlimmsten Diskussionen waren, die er in 22 Jahren als Abgeordneter miterleben musste. Viele der Beleidigungen, die gegen Abgeordnete in Debatten geäussert wurden, seien "niveaulos und vulgär" gewesen.

John Bercow zieht Schiedsrichter-Vergleich

Brexit-Befürworter warfen Bercow während seiner Amtszeit immer wieder vor, nicht so unparteiisch zu sein, wie es seine Rolle verlange. Bercow wies diesen Vorwurf entschieden zurück: "Wenn man ein Spiel verliert, ist es ziemlich armselig, dem Schiedsrichter die Schuld daran zu geben."

Tränen beim Gedenken an Jo Cox

Als die Moderatorin auf die ermordete Abgeordnete Joanne "Jo" Cox zu sprechen kommt, steigen John Bercow unmittelbar die Tränen in die Augen.

"Jeder Tod unter solch schrecklichen Umständen ist eine Empörung und eine Tragödie. Doch dieser Tod unserer demokratischen Kollegin war besonders schockierend und widerlich", so Bercow.

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