Die europäischen Autobauer gelten nicht gerade als verschworene Gemeinschaft und sind sich längst nicht immer grün. Doch der drohende No-Deal-Brexit hat eine seltene Einigkeit erzeugt. Eine gemeinsame Erklärung warnt vor erdbebenartigen Folgen für die Wirtschaft.

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In einer seltenen gemeinsamen Erklärung haben die europäischen Autobauer vor den Folgen eines ungeregelten EU-Austritts Grossbritanniens gewarnt.

Der Autoindustrie drohe im Falle eines No-Deal-Brexit ein wirtschaftliches "Erdbeben", heisst es in der am Montag veröffentlichten Stellungnahme von 23 europäischen Automobilverbänden.

Die Automobilindustrie in Europa würde durch zusätzliche bürokratische Hürden "erheblich" gestört werden, warnte der Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes.

Zudem könnte die Einführung neuer Zölle auf Pkw und Lieferwagen Kosten in Höhe von bis zu 5,7 Milliarden Euro verursachen, die am Ende nicht nur die Industrie, sondern auch den Verbraucher treffe.

Zehn Prozent der produzierten Fahrzeuge nach GB

Grossbritannien und die EU müssten deshalb alle "notwendigen Schritte" einleiten, um einen "No-Deal-Brexit zu vermeiden", erklärte Mattes. Der Chef der französischen Autolobby CCFA, Christian Peugeot, betonte, der Brexit sei "nicht nur ein britisches Problem". "Wir alle in der europäischen Automobilindustrie sind betroffen, und sogar darüber hinaus", fügte er an.

Nach Angaben der Verbände ist Grossbritannien Handelsziel von rund zehn Prozent der insgesamt auf dem europäischen Kontinent produzierten Fahrzeuge.

Ein britischer EU-Austritt ohne Abkommen mit Brüssel hätte eine "erdbebenhafte Veränderung der Voraussetzungen für den Handel" mit Autos zu Folge, heisst es in der gemeinsamen Erklärung der Verbände. Die Autobauer warnen unter anderem vor Zöllen in Milliardenhöhe und deren Auswirkungen auf Verbraucher in Grossbritannien und den verbliebenen EU-Staaten.

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Das britische Parlament hat jedoch ein Gesetz verabschiedet, das einen No-Deal-Brexit ausschliessen soll. Ohne Einigung mit Brüssel soll der Austritt demnach um nochmals drei Monate verschoben werden. (hub/afp)

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