Theresa Mays Brexit-Besuch bei der EU in Brüssel hat zu einem Ergebnis geführt. Grossbritanniens Regierungschefin hat mit dem Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker das Fenster zu weiteren Gesprächen über die Ausgestaltung des britischen Austritts aus der Europäischen Union aufgestossen.
Die Europäische Union und Grossbritannien haben neue Brexit-Gespräche vereinbart, um doch noch einen Weg für einen geordneten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs zu finden.
Dieses Ergebnis des Treffens von Premierministerin
Merkel will Abkommen nicht mehr aufschnüren
Bundeskanzlerin
"Ich bin überzeugt, dass man Lösungen finden kann, ohne dass man das Austrittsabkommen wieder öffnet", sagte Merkel nach einem Treffen mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Peter Pellegrini in Bratislava. "Das steht für uns nicht auf der Tagesordnung."
Geplanter Brexit-Termin ist der 29. März
Grossbritannien will die EU am 29. März verlassen. Kommt kein Austrittsvertrag zustande, droht ein chaotischer Bruch mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft.
Die Bank of England sieht die britische Wirtschaft nicht für einen ungeordneten EU-Austritt des Landes gerüstet. "Obwohl viele Unternehmen ihre Notfallplanungen verstärkt haben, ist die Wirtschaft als Ganzes weiterhin noch nicht vorbereitet auf einen übergangslosen Brexit ohne Abkommen", sagte Notenbankchef Mark Carney. Der "Nebel des Brexit" sorge für Unsicherheit.
"Angesichts des Verlaufs der Brexit-Verhandlungen gehen wir davon aus, dass die Unsicherheit noch eine Weile erhöht bleibt", sagte Carney.
Umfragen der Bank of England zeigten, dass die Unternehmen im Fall eines harten Brexit damit rechneten, weniger zu produzieren und zu investieren und weniger Mitarbeiter einzustellen.
Alle Seiten seien an einem geordneten Austritt Grossbritanniens interessiert, sagte Merkel. Auch von EU-Seite bestehe eine Pflicht, "alles zu tun, um einen solchen Vertrag zu bekommen".
Dies setze voraus, "dass Grossbritannien uns möglichst klar sagt, was sie wollen", sagte Merkel. Wichtig sei der Schutz der "Integrität unseres Binnenmarktes" ebenso wie eine Regelung für das EU-Mitglied Irland, das über Nordirland eine direkte Grenze zu Grossbritannien hat.
May versucht, Veränderungen an der besonders umstrittenen Auffanglösung für Nordirland zu erreichen. Das bisherige Brexit-Abkommen lehnt das Parlament in London ab. (hau/dpa/AFP)
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