Robert Habeck lässt sich von seiner Meinung nicht abbringen. Der Grünen-Chef fordert höhere Fleischpreise. Vorwürfe, dass diese die soziale Spaltung verstärkten, wies er nun zurück.

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Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat seine Forderung nach höheren Fleischpreisen verteidigt und Dumpingpreise von Supermärkten für Tierprodukte kritisiert. Solche Niedrigpreise entwerteten die Arbeit von Bauern und machten Tiere zu Rohstofflieferanten.

"Deswegen sollten Dumpingangebote verboten werden, das hiesse konkret, einen Mindestpreis für tierische Produkte festzusetzen, eine unterste Haltelinie", sagte Habeck der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Den Vorwurf der Linken, dass höhere Fleischpreise die soziale Spaltung verstärkten, wies Habeck zurück. "Die soziale Spaltung im Land ist ein Problem, aber man sollte sie nicht aufs Schnitzel verengen."

"Armut, soziale Ungerechtigkeit brauchen grundlegende Antworten", sagte er weiter. "Die Dumpingbedingungen, unter denen Bauern wirtschaften, sind alles andere als sozial gerecht."

Habecks Vorstoss von links kritisiert

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, hatte Habecks Vorstoss für einen Mindestpreis für Tierprodukte zuvor in der "Welt" mit den Worten kritisiert: "Ich will keine soziale Spaltung über das Schnitzel."

Im "NOZ"-Interview brachte Habeck auch den von seiner Partei geforderten Tierschutzcent wieder ins Spiel, der auf Fleisch aufgeschlagen werden solle, um einen Umbau der Tierhaltung zu finanzieren und auch die Verschwendung von Lebensmitteln zu begrenzen.

In einem grösseren Kontext müssten aber auch EU-Agrarmittel anders eingesetzt werden, argumentierte Habeck. Dafür könne sich etwa Deutschland während seiner EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte einsetzen, so der Grünen-Politiker.

Die Grünen fordern seit Längerem höhere Preise für Tierprodukte. Angesichts der jüngsten Debatte über Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche war das Thema wieder in den Vordergrund geraten.  © dpa

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