Was hält eigentlich Hazel Brugger von "No Billag"? Nicht viel, wie die Comedienne in einem umfangreichen Beitrag auf Facebook kundtut.

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Kommenden Sonntag kommt die Initiative "No Billag" vors Volk: Die Schweizer stimmen darüber ab, ob sie künftig nur noch für die Produkte des SRF zahlen wollen, die sie tatsächlich konsumieren.

Hazel Brugger hat das zu einem flammenden Appell inspiriert: Die Comedienne teilte auf Facebook ihre Argumente, weshalb sie am Sonntag mit Nein stimmen wird.

"Ich verdanke dem Schweizer Fernsehen viel, es hat meiner frühen Karriere enorm geholfen und ohne Auftritte im SRF hätte ich weder die Reichweite, noch das Selbstbewusstsein gehabt, um in Deutschland auftreten zu können", schreibt sie.

Ein grosser Fan des SRF ist sie trotzdem nicht: "Ganz ehrlich, ich würde sogar so weit gehen und sagen: Das meiste, was im Schweizer Fernsehen läuft, halte ich für schwer aushaltbar und an der Grenze zum Peinlichen." Manchmal sei eine Perle dabei, "aber die entdecke ich dann eher verspätet in der Mediathek".

Die Gründe für ihre Entscheidung sind andere: Ein staatlicher Rundfunk sei "extrem wichtig" - für Medien, Demokratie und auch die Bürger. "Denn: Wenn man nur Kunde sein muss, um König zu sein, ist der König wahrscheinlich unterqualifiziert."

Am Ende setze sich auf einem freien Markt beileibe nicht immer das beste Produkt durch. "Denn der freie Markt ist ein Wettbewerb, wo die Disziplin der Umsatz ist und nicht der Gehalt – das heisst, der Sieger ist nicht unbedingt der mit der besten inhaltlichen Qualität", erklärt Brugger. Und vergleicht die Öffentlich-Rechtlichen mit McDonald's. Deren Burger seien auch nicht das beste Essen der Welt.

Hazel Brugger: "Ich mag auch lieber Gewalt, Titten und McFlurry"

Brugger nimmt sich auch selbst bei der Nase: "Ich mag auch lieber Gewalt, Titten und McFlurry als einen trockenen Artikel zum Nahostkonflikt und eine Kürbissuppe. Aber manchmal muss man sich halt auch was antun, was erst auf den zweiten Blick lohnenswert ist."

Wenn die Einschaltquote alle anderen Ansprüche diktiere, würde nicht die am besten recherchierte Nachrichtensendung gewinnen - "sondern wahrscheinlich die mit der fetzigeren Musik, mit den krasseren Schlagzeilen, den härteren Meinungen, schlüpfrigeren Stories und hotteren Nachrichtensprechern".

Bürger zu sein, bringe nicht nur Recht mit sich, sondern auch Pflichten. "Und zu diesen Pflichten gehört es halt nun mal, für Dinge zu bezahlen, die für alle sind, auch wenn der Einzelne nichts damit anzufangen weiss." (ank)

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