Nach heftigen Debatten auf EU-Ebene hat das sogenannte Gesetz zur Wiederherstellung der Natur die letzte grössere Hürde genommen. Der Umweltausschuss des Europaparlaments stimmte am Mittwoch einem zuvor von Europaabgeordneten und Vertretern der EU-Staaten ausgehandelten Kompromiss zu, wie das Parlament mitteilte.
Unter anderem wegen Kritik von Landwirten an dem Vorhaben war unklar gewesen, ob genügend Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EVP) - die die grösste Fraktion im Parlament ist - für den Kompromiss stimmen würden - und das, obwohl die Christdemokraten das Gesetz in den Verhandlungen bereits deutlich abgeschwächt hatten. Die EU-Staaten und das Plenum des Europaparlaments müssen dem Vorhaben ebenfalls noch zustimmen. Dies gilt aber beides als sehr wahrscheinlich.
Damit sich die Natur in der EU erholt, sollen dem Gesetz zufolge künftig mehr Wälder aufgeforstet, Moore wiedervernässt und Flüsse in ihren natürlichen Zustand versetzt werden. Hintergrund des Gesetzes ist, dass nach EU-Angaben rund 80 Prozent der Lebensräume in der Europäischen Union in einem schlechten Zustand sind. Zudem seien 10 Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht und 70 Prozent der Böden in einem ungesunden Zustand. Die EU-Staaten sollen bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen Massnahmen durchführen, um einen guten Zustand wiederherzustellen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.