Die Welthungerhilfe hat die Bundesregierung vor einer Kürzung der Gelder für Überlebenshilfe in humanitären Notlagen und für die langfristige Bekämpfung von Hunger und Armut gewarnt.
"Der aktuelle Haushaltsentwurf der Bundesregierung sendet das falsche Signal an die Menschen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und für ihre Familien und Gemeinschaften etwas verändern wollen", erklärte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, zur Vorstellung des Jahresberichts 2023 in Berlin.
Sie führte aus: "Ausbildungsprogramme für junge Menschen etwa bieten Perspektiven für ein eigenes Einkommen und insbesondere Mädchen und Frauen profitieren von diesen neuen Chancen." Die geplanten Kürzungen gefährdeten erfolgreiche Programme zur Hungerbekämpfung, die die Bundesregierung bisher unterstützt habe, "was wir ausdrücklich anerkennen".
Für das Haushaltsjahr 2024 stehen dem Entwicklungsministerium nach eigenen Angaben insgesamt rund 11,22 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Haushaltsentwurf für das nächste Jahr sieht für das Ministerium rund eine Milliarde weniger vor.
Hunderte Millionen aus deutschen Bundesmitteln für die Welthungerhilfe
Die Welthungerhilfe machte auch auf die katastrophale humanitäre Lage im Sudan aufmerksam. Dort herrsche nach 15 Monaten Krieg zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces die grösste Hungerkrise der Welt. Angesichts der vielen Notlagen in der Welt drohe das Schicksal der Menschen dort in Vergessenheit zu geraten.
Der Welthungerhilfe standen im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 323,2 Millionen Euro für die Projektarbeit zur Überwindung von Hunger und Armut zur Verfügung. Die Spendeneinnahmen lagen bei 87,7 Millionen Euro. Die öffentlichen Geber stellten 266,5 Millionen Euro für die Programme bereit.
Der Anteil aus deutschen Bundesmitteln betrug davon gut 50 Prozent. Der grösste Einzelgeber war das Auswärtige Amt mit 59,2 Millionen Euro, gefolgt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 58,8 Millionen Euro und dem Welternährungsprogramm mit 55,7 Millionen Euro. © dpa
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