Honduras will in einer politischen Kehrtwende diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen - und wird damit die Verbindungen zu Taiwan kappen müssen. Sie habe das Aussenministerium angewiesen, "die Aufnahme offizieller Beziehungen mit der Volksrepublik China zu organisieren", erklärte Präsidentin Xiomara Castro im Online-Dienst Twitter. Die Regierung in Taiwan warnte am Mittwoch vor einer "falschen Entscheidung" und einer "Falle Chinas", während Peking die Entscheidung des zentralamerikanischen Landes begrüsste.

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Obwohl sich Castro nicht explizit zu Taiwan äusserte, ist mit ihrer Ankündigung klar, dass Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taipeh aufgeben muss. Das zentralamerikanische Land ist derzeit einer von nur 14 Staaten weltweit, die Taiwan offiziell anerkannt haben. Peking betrachtet die seit 1949 abgespaltene Insel als abtrünniges Gebiet und akzeptiert nicht, dass ein Land sowohl diplomatische Beziehungen zu China als auch zu Taiwan unterhält.

Taiwan reagierte umgehend auf die Ankündigung und forderte Honduras auf, nicht die "falsche Entscheidung" zu treffen. "Wir bitten Honduras, genau nachzudenken und nicht in eine Falle Chinas zu tappen", erklärte das Aussenministerium in Taipeh. Die langjährigen guten Beziehungen zwischen beiden Ländern sollten nicht "beschädigt" werden.

China begrüsste hingegen die Entscheidung aus Honduras. "Auf Grundlage der Ein-China-Politik ist China bereit, freundschaftliche und kooperative Beziehungen zu Honduras und anderen Ländern der Welt zu entwickeln", sagte der chinesische Aussenamtssprecher Wang Wenbin am Mittwoch.

Die nun verkündete Hinwendung Castros nach Peking erfolgt gut einen Monat, nachdem Honduras Verhandlungen mit China über den Bau eines neuen Wasserkraftwerks aufgenommen hat.  © AFP

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